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IN EXTREMO: Verehrt und Angespien

Mit "Weckt die Toten" kamen, sahen und siegten sie. Aber wie gehts weiter mit In Extremo? Der neue Silberling "Verehrt und Angespien" wird hier beleuchtet…

Da sind sie wieder, die Mittelalterherzchen, aus unserem neuen Bundesdhauptdorf. Die Stoßrichtung der größten Newcomer des letzen Jahres ist auch diesmal klar vorgegeben: Es gilt, harte Gitarren mit Instrumenten von anno dunnemals zu kreuzen und dies in einer teuflischen Mischung, die auf “Weckt die Toten!” ordentlich geknallt hat und mit der (und ihrer großen Live-Performance) sich IN EXTREMO in die Herzen der deutschen Bangerschaft spielen konnten.

Aber nun einmal in medias res und Wissens- und Erwähnenswertes über die neue Platte niedergeschrieben. Große Veränderungen gibt es nicht zu erwarten, die Geschwindigkeit reicht von langsam-schleppend bis zu einem knackig-rockigen Midtempo Metal. Dies kann man, wenn man möchte, den Extremen als Nachteil auslegen, denn es gibt auf “Verehrt und Angespien” nichts zu hören, was nicht auch schon auf “Weckt die Toten!” hätte sein können. Andererseits muss man wohl einfach sagen, das der Siebener sein Trademark gefunden hat und dies in alle Richtungen auslotet und langsam auswalzt. Evolution statt Revolution

IN EXTREMO haben Weisen und Texte aus dem gesamten europäischen Kulturkreis zusammengetragen

Ich glaube es ist hier reichlich mühsam, besonders viel über Texte und Kompositionen zu verlieren, denn die Historien-Cover-Künstler zeichnen summa summarum nur knapp für die Hälfte der Melodeien und nur anderthalb Texte verantwortlich, aber zur Beruhigung sei gesagt, man kann prima damit leben, was sie komponieren und schreiben, sie sollten sogar den Eigenanteil steigern, damit sie die vollen Möglichkeiten ihrer Instrumente auskosten können. Des Weiteren verkneife ich mir auch, die ausgesuchten Stücke zu kommentieren, ich bin damit aber hochzufrieden, denn wieder wurden Weisen und Texte aus dem gesamten europäischen Kulturkreis zusammengetragen und extremo vermischt.

Ein manchmal geäußerter Vorwurf in Richtung IN EXTREMO ist, dass die mittelalterlichen Teile zwar gut, dafür die metallischen Teile nur Durchschnitt seien. Dies betrifft eine Sache, die meiner Meinung leider so sein muss, schließlich übernimmt nun einmal der Dudelsack in fast allen Stücken die Aufgabe, die sonst der Leadgitarre zukommt, während der elektrische Sechssaiter nur zu Rhythmuszwecken missbraucht wird. Was nicht sein kann, sollte auch nicht sein, denn Gitarre und Dudelsack nebeneinander würde wohl nicht gut gehen.

“Verehrt und Angespien” zieht das Tempo an

Das absolute musikalische Highlight von “Verehrt und Angespien” ist wohl ohne Frage das SISTERS OF MERCY-Cover von “This Corrosion”, einem Track, von dem ich immer dachte, man könnte ihn gar nicht besser machen. Aber IN EXTREMO schaffen es, diesem Song eine noch archaischere Attitüde zu geben und deswegen klingt er noch düsterer als das Original. Daumen nach oben hierfür!

So bieten IN EXTREMO auch auf “Verehrt und Angespien” wieder alles, das sie schon auf “Weckt die Toten!” nach vorne pushte: Harte Gitarren, Dudelsäcke & Schalmeien, alteuropäische Texte und Melodien. Das Tempo wurde etwas angezogen, was der Platte nur gut tut, so groovt es noch einen Scheit mehr. Viele neue Fans werden IN EXTREMO mit diesem Werk vielleicht nicht gewinnen, aber dafür wissen auch die Alten, dass sie keinesfalls enttäuscht werden.

Line-Up

Das letzte Einhorn – Gesang, Harp, Zyster
Thomas der Münzer – Gitarre
Die Lutter – Bass, Drumscheid
Der Morgenstern – Schlagzeug, Percussion, Pauke
Dr. Pymonte – Dudelsack, Schallmei, Flöte, Harfe
Flex der Biegsame – Dudelsack, D-Sack, Schallmei, Flöte
Yellow Pfeiffer: Dudelsack, C-Sack, Schallmei, Flöte, Nykelharpa

Produziert von Ekkehard Straubs, Thomas Heimann-Trosien und vtrax
Label: Mercury/megaluX

http://www.inextremo.de

IN EXTREMO “Verehrt und Angespien” Tracklist

1.) Merseburger Zaubersprüche
2.) Ich kenne alles
3.) Herr Mannelig
4.) Pavane
5.) Spielmannsfluch
6.) Weiberfell
7.) Miss Gordon of Gight
8.) Wird ich am Galgen hochgezogen
9.) This Corrosion
10.) Santa Maria
11.) Vänner och Frände
12.) In Extremo
13.) Bonus: Herr Mannelig (acoustic version)

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