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IMMOLATION: Kingdom Of Conspiracy

Kein neuer Bandklassiker, aber ein solides, typisches IMMOLATION-Album, das ein wenig wilder ist, als sein Vorgänger.

Der Albumtitel Kingdom Of Conspiracy erhält eine ganz neue Bedeutung, nach dem, was sich in letzter Zeit da weltpolitisch alles an Unglaublichem, aber – seien wir ehrlich – nicht Unerwartetem aufgetan hat. Aber ist ja alles nur zu unserem Besten, Supergrundrecht Sicherheit und so. Auch wenn der Prism-Rattenschwanz, dem wir staunend folgen, nicht das Konzept dieses Albums ist, IMMOLATIONs wütende Kritik an allem Bösen der Welt schließt so etwas natürlich mit ein. Trotz aller Wut und allem Hass ist Kingdom Of Conspiracy kein neues Dawn Of Possession oder Close To A World Below, also kein neuer Bandklassiker geworden. Die New Yorker spielen ihren Stiefel beinahe so wie immer runter, paaren technisch anspruchsvollen Death Metal mit komplexer Rhythmik und mordsmäßig schweren Grooves. Alles wie gehabt, alles so gut wie immer.

Nach dem letzten großartigen Album Majesty And Deacay kopieren sich IMMOLATION selbst, der Weg des letzten Albums wird beinahe zu konsequent fortgeführt. Dabei sind IMMOLATION immer noch besser als der Großteil ihrer Genrekollegen. Das wird in vierzig Minuten aufs Brutalste bewiesen – Kingdom Of Conspiracy ist ein kompaktes Album, eines das mit The Great Sleep nur einen epischen Song parat hat, aber dafür umso lieber in schnelle Regionen abdriftet. Das sind aber nur kleine Abweichungen zum ansonsten vertrauten Klang von IMMOLATION, der dieses Mal eben ein bisschen dreckiger und wilder ist. Dafür sind aber einige starke Songs enthalten wie das Titelstück, Bound To Order, God Complex, Echoes Of Despair und All That Awaits Us. Dem gegenüber stehen gehetzt wirkende Stücke wie Serving Divinity, die nicht gerade mit der Sorgfalt im Songwriting versehen sind, die wir von einer Band wie IMMOLATION erwarten dürfen.

Generell ist das Riffing aber wieder stark, die Leadgitarren sind gekonnt dissonant und das Drumming kommt mit jedem noch so vertrackten Rhythmus klar. Und nicht zuletzt ist Ross Dolans charismatische Stimme ganz zu Recht das finstere Aushängeschild der Band. Auch wenn Kingdom Of Conspiracy nicht zu den besten Alben der Death-Metal-Legende zählt, Fans bekommen das, was sie von IMMOLATION verlangen, wenn auch nicht mit derselben Intensität und dem gleichen Niveau wie sonst. IMMOLATION sind wie ein altes und erfahrenes Schlachtross, eines das sich aber anpassen kann. Die Schlacht ist auch nach 25 Jahren die gleiche: IMMOLATION gegen das Schlechte der Welt, seien es Religionen, Korruption oder die NSA. Diesen Krieg gewinnt eine Death-Metal-Band natürlich nicht, aber die sorgt mit wachem Verstand, alten Tugenden und junger Wut dafür, dass die Schlachten nie ausgehen.

Veröffentlichungstermin: 10. Mai 2013

Spielzeit: 40:48 Min.

Line-Up:
Ross Dolan – Vocals, Bass
Robert Vigna – Guitar
Bill Taylor – Guitar
Steve Shalaty – Drums

Label: Nuclear Blast Records

Homepage: http://www.everlastingfire.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/immolation

Tracklist:
1. Kingdom Of Conspiracy
2. Bound To Order
3. Keep The Silence
4. God Complex
5. Echoes Of Despair
6. Indoctrinate
7. The Great Sleep
8. A Spectacle Of Lies
9. Serving Divinity
10. All That Awaits Us

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