blank

HOUSTON: Relaunch

Schön, dass man auch mal zugeben kann/muss, dass man eine Band unterschätzt hat. Wer wissen will, wie wirklich schöner AOR/Melodic Rock klingen kann, der sollte sich "Relaunch" sichern.

Hach, Zeit, mal wieder die tollen Jahre `89-92 in Hamburg zu huldigen, tolle Stadt, tolle Frauen, tolle Menschen, tolle Musik und natürlich die coole Zeit im SOUNDS und ROXY. Wem ich diese Gefühlsduseleien verdanke? Nee, nicht einer der zahllosen, meist unnötigen Reaktivierungen alternder Rockstars, die das oft damals schon nie waren. Nein, Schuld haben die Schweden HOUSTON, deren erst im April veröffentlichtes Debüt Houston ich noch ziemlich benörgelt habe. Ratzfatz hat man nun ein weiteres Mini-Album nachgeschoben, auf dem ein paar Songs der Vorbilder des Duos präsentiert werden. Unterstützt werden sie wieder von ein paar Gästen.

Statt aber, wie zu erwarten, die üblichen Klassiker des AOR und Melodic-Rock abzuleiern, servieren HOUSTON Songs, die wohl nur die alten Fans des Plüsch-Rocks sofort aufhorchen lassen, die diesen Sound bereits feierten, als er noch richtig frisch und gut war. Cool, dass mal wer Bands wie DAKOTA, TORCH, NEW ENGLAND und mehr ehrt! Sich an einen Song wie MICHAEL BOLTONs Carrie von dessen 83er Album Michael Bolton zu wagen, da braucht man schon eine große Stimme, und die hat Hampus Erix, auch wenn das beim Debüt noch gar nicht so deutlich rüberkam. Man hört eine tolle Version von TORCHs Don´t You Ever Know What Love Is, bekommt die schöne LAURA BRANIGAN-Ballade Didn´t We Almost Win It All, die Frau hatte schließlich auch weitaus mehr zu bieten als den Flashdance-Hit. Schade, mit ihrem Hang zu italienischen Songwritern wäre die hübsche Frau sicher auch passend für das Programm von Frontiers Records gewesen – leider verstarb Laura im August 2004. Was soll´s, auch hier auf Relaunch gibt es tolle Frauen, beim einzigen wirklich neuen Song (vom Produzenten Ricky Delin) gibt es ein Duett mit AMARANTHEs Eliza Ryd. Neben den weiteren Coversongs gibt es noch zwei Akustikversionen, deren Original auf dem Debüt stehen. Beide wunderschöne Piano-Balladen mit Gänsehautfaktor, viel größer als die Rockversionen. Vor allem Truth Slips, auch hier wieder im Duett mit der schönen Stimme von BIRDSONGs Helena Alsterhed, stark!

Schön, dass man auch mal zugeben kann/muss, dass man eine Band unterschätzt hat, nach diesem neuen Mini-Album, wie es die Band bezeichnet, höre ich auch das Debüt-Album Houston ganz anders. Wer wissen will, wie wirklich schöner AOR/Melodic Rock klingen kann, der sollte sich Relaunch sichern, und auf diesem Weg nicht nur die Schweden HOUSTON für sich entdecken, sondern vielleicht auch den ein oder anderen hier präsentierten Klassiker wieder oder neu entdecken.

Veröffentlichungstermin: 18.11.2011

Spielzeit: 41:13 Min.

Line-Up:
Hampus Hank Erix – Vocals
Freddie Allen – Drums

Gäste:
Laurie Mansworth (AIRRACE) – Guitar (3)
Mark Mangold (TORCH) – Vocals (4)
Elize Ryd (AMARANTHE) – Vocals (7)
Helena Alsterhed (BIRDSONG) – Vocals (8)

Produziert von Ricky Delin
Label: Spinefarm/Universal

Homepage: http://www.houstontheband.com

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/houstontheband

Tracklist:
1. Runaway
2. Carrie
3. Brief Encounter
4. Don´t You Ever Know What Love Is
5. Don´t Ever Wanna Lose You
6. Didn´t We Almost Win It All
7. Without Your Love
8. Truth Slips (Akustikversion)
9. 1000 Songs (Akustikversion)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner