HOLLOW SUN: Alone [Eigenproduktion]

"Alone" ist eine Platte, die man wirklich am Besten alleine hört. Die melancholische Stimmung der Songs ist durchaus schön und auf jeden Fall mal was anderes, perfekt für dunkle Winterabende!

2002 als Gothic Metal-Band unter dem Namen BETRAYED BY LIFE gegründet, nahm man 2003 eine Demo-CD auf, die einige recht gute Reviews kassieren konnte. Aber wirklich glücklich mit diesem Sound waren die Bandköpfe Nino, Inga und Stephan nicht, sie kickten Basser und Drummer, um sich ihren eigenen Vorstellungen hinzugeben. Die Bielefelder nennen sich nun HOLLOW SUN und legen auf Alone Musik fernab der gängigen Trends vor. Die Band selbst fühlt sich mit der Bezeichnung Dark Rock wohl.

Aber Rock im Sinne lauter Gitarren findet man hier nicht, und der Wohlfühleffekt für den Hörer entsteht nur, wenn man sich gern melancholischen Klängen hingibt. Die Musik wird durchgehend von akustischer Gitarre getragen, nur gelegentlich kommen Pianoklänge dazu, um dem Song noch mehr Schwere zu geben. Darüber liegt die Stimme von Inga, die mit meist angenehm tiefer Stimme ihre traurigen Geschichten eindringlich erzählt und die melancholischen Saiten des Zuhörers in Schwingungen bringt. Gelegentlich tauchen Melodien in Vocals und Musik auf, die an die Gothic Metal-Vergangenheit der Band erinnern. Durch die Umsetzung mit minimalen Mitteln malt die Band aber ein sehr eigenes Bild; mich erinnert die Musik etwas an DWELLING oder auch an akustische THE GATHERING, deren Klasse erreichen HOLLOW SUN aber nicht. Bei einigen Songs laufen die Gitarren etwas gegeneinander, was wohl die Stimmung der Lyrics unterstützen soll, aber eher nervös klingt und vom Song ablenkt. Zudem ist die Scheibe sehr stimmungsabhängig. Die Songs wachsen im Verlauf der Platte, Vocals und Instrumente werden stetig abwechslungsreicher eingesetzt. Aber durch die fortwährende, tief melancholische Stimmung ist sie weniger zum Nebenherhören oder zur Kuschelrunde geeignet, man sollte sich schon ganz der Stimmung der Songs hingeben. Erst nach 35 Minuten erwacht man, Misery in Disguise kommt mit Drumloops, leiser E-Gitarre und Vocaleffekten als waschechter Gothic-Song (ohne Metal!). Der Schlusstrack Collapsed Planet beginnt mit tiefer Querflöte (oder Panflöte vom Keyboard?) und sphärischen Keyboards wie ein Reiki-Song, entfaltet im Verlauf eine beklemmende Atmosphäre, die mit Spoken Words, bedrohlichen Effekten und Drumloops noch gesteigert wird.

Alone ist eine Platte, die man wirklich am Besten alleine hört. Die melancholische Stimmung der Songs ist durchaus schön und auf jeden Fall mal was anderes, perfekt für dunkle Winterabende.

Veröffentlichungstermin: 10.10.2005

Spielzeit: 47:10 Min.

Line-Up:
Inga L. – Vocals, Querflöte

Nino L. – Gitarre

Stephan K. – Gitarre, Keyboard

Produziert von Hollow Sun
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.hollowsun.de

Email: kontakt@hollowsun.de

Tracklist:
1. Fallen

2. Last Perception

3. Slave

4. Passive

5. Through the Soul

6. Illusion

7. Frailty

8. Misery in Disguise

9. Collapsed Planet

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