HOLLENTHON: With Vilest Of Worms To Dwell

Düstere Fantasy-Geschichten, gewaltige Chöre, bitterbösen Grunzgesang, opulente Orchester-Arrangements, phantastische Soli und messerscharfe Gitarrenriffs. Meisterlich produziert walzt dieses Werk alles nieder, was sich ihm im Bombast-Bereich entgegenstellt…

Wolkenverhangener, abendlicher Horizont; plötzlich öffnen sich die Wolken und geben den Blick frei auf gewaltige Landschaften, Heere stehen sich gegenüber, jemand bläst zur Schlacht – und von diesem Moment an gibt es kein Halten mehr.

So oder so ähnlich könnte man die Atmosphäre von „With Vilest Of Worms“, dem Zweitwerk des Bombast Metal-Projekts von Martin Shirenc (PUNGENT STENCH), beschreiben. Ganz in der Tradition von Acts wie MANOWAR oder VIRGIN STEELE fabuliert sich Shirenc, der alle Instrumente außer den Drums selbst bedient, durch düstere Fantasy-Geschichten, gewaltige Chöre, bitterbösen Grunzgesang, opulente Orchester-Arrangements, phantastische Soli und messerscharfe Gitarrenriffs. Meisterlich produziert walzt dieses Werk alles nieder, was sich ihm im Bombast-Bereich entgegenstellt; fernab von (zweifellos ebenfalls erstklassigem) Tralala a la RHAPSODY vereint Shirenc gewaltigen Edelstahl mit finsterem Todesblei (wobei das Augenmerk sicherlich auf ersterem liegt) und schreibt, ohne mit der Wimper zu zucken, eine Hymne nach der anderen. „To Kingdom Come“ läßt Bilder von majestätischen Reitern entstehen, „Fire Upon The Blade“ gibt den imaginären Blick frei auf kollossale Fantasy-Landschaften, und das Ende von „Conspirator“ treibt jedem Freund bombastischer Klänge Tränen in die Augen. Erinnerungen werden wach an THERION oder eben auch MANOWAR, als diese noch Hymnen schreiben konnten. Doch HOLLENTHON sind anders als diese Bands, denn Shirenc hält nichts von Metal-Klischees – seine Musik, und auch die Texte, entsprechen zwar diesen, aber das Artwork und das Outfit der zwei Musiker entsprechen nun überhaupt nicht den Bildern, die die opulente Musik entstehen läßt. Das wiederum ist für einen Artwork-Fetischisten wie mich sicherlich ein Wermutstropfen, denn das hier vorhandene Booklet würde zweifellos besser zu einem düsteren Industrial- oder Gothic-Album passen, aber nicht zu einem solchen Bombast-Metal-Feuerwerk. Sei´s drum – die Musik ist einfach bewundernswert, und ich könnte es nur Ignoranz nennen, wenn man als Freund düsterer, bombastischer Metal-Klänge an diesem Werk vorbeiginge. Selbst Growl-Verächter sollten hier mal ein Ohr riskieren, denn allein schon die Chöre und die vielen gesungenen Melodien sind es wert, gehört zu werden. Und da schlägt es zunächst auch nicht allzu stark ins Gewicht, daß die „Halbwertszeit“ solch zuckersüßer Melodien wahrscheinlich nicht besonders groß ist. Hin und wieder braucht man einfach Ohrwürmer. Deshalb: ein großartiges Album!

VÖ: Juni 2001

Spielzeit: 45:12 Min.

Line-Up:
Martin Shirenc – Vocals, Guitar, Bass and Keyboards

Mike Groeger – Drums and Percussion

Elena Shirenc – Vocals

Produziert von Martin Shirenc
Label: Napalm Records

Homepage: http://www.hollenthon.com

Email: 666@hollenthon.com

Tracklist:
1. Y Draig Goch

2. Woe To The Defeated

3. Lords Of Bedlam

4. To Kingdom Come

5. The Calm Before The Storm

6. Fire Upon The Blade

7. Conquest Demise

8. Conspirator

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner