blank

HESSIAN: Manegarmr

Ein gutes, aber nicht bahnbrechendes angeschwärztes Hard- und Crustcore-Album, das sicherlich seine blutige Spuren an Freunden des Genres hinterlassen wird.

Dieser Manegarm, dieser Wolf heult nicht, seine einzige Warnung ist ein Zähnefletschen, bevor er dich verschlingt. Manegarmr, das Debütalbum der belgischen Bestien HESSIAN ist genau das, was der Church Of Ra, der Bandmafia um die Kult-Sludger AMENRA, noch gefehlt hat. Neben den Hardcore-Bands OATHBREAKER und RISE AND FALL, den beinahe folkig-rituellen THE BLACK HEART PROCESSION und dem Ambient-Projekt SYNDROME braucht es noch eine Formation zwischen Crust, D-Beat und Black Metal. Manegarmr liefert in seinen knapp dreißig Minuten das geforderte Schlachtfest und reißt mit seinen messerscharfen Zähnen das Fleisch von den Knochen des Hörers. Ehrlich gesagt, ähnliche geartete Bands und Labelkollegen wie THE SECRET und ALL PIGS MUST DIE haben die dickeren Argumente, die stärkeren Songs, die größere Wut und die undurchdringlichere Finsternis parat. HESSIAN machen ihre Sache aber dennoch mehr als nur gut.

Mit Ascension, dessen fiesen Black Metal-Riffs, den Grindcore-Blast Beats und dem Chaos alter CONVERGE, beginnt dieser Blitzkrieg, der gerne auch in Richtung boshaftem Sludge (Father Of Greed und Swallowing Nails) abdriftet und eine gemeine Atmosphäre parat hat. Dazwischen gibt es derbe Grooves, treibende Uptempo-Parts und eine Menge Gelegenheit zum hemmungslosen Mosh. Am besten sind dabei die kompakten, radikalen Nummern wie Plague Monger, Hollow Eyes und das Titelstück. Denn hier sind die Riffs von AMENRA-Mitglied Levy am direktesten und wirkungsvollsten. Überhaupt würde etwas mehr Simplizität HESSIAN gut tun. Manegarmr wirkt als Ganzes etwas zerfahren, ihm fehlt die klare Linie. Der Überraschungseffekt ist dabei natürlich auf Seiten HESSIANs, die Wirksamkeit von Manegarmr wird dadurch aber etwas eingebremst.

Immerhin, wie es sich für ein Album wie Manegarmr gehört, ist es kompakt, abwechslungsreich sowie ausgezeichnet und unglaublich derb von Tomas Skogsberg abgemischt. Die Instrumentalisten liefern solide Kost ab, das Schlagzeug ist barbarisch, die Riffs sind eingängig und bisweilen ein wenig komplex, aber auch das Gebrüll ist animalisch und von ohnmächtiger Wut gekennzeichnet. HESSIAN ist somit ein gutes, aber nicht bahnbrechendes Album gelungen, das sicherlich seine blutigen Spuren an Freunden des Genres hinterlassen wird.

Veröffentlichungstermin: 17. Mai 2013

Spielzeit: 28:46 Min.

Line-Up:
Bram Coussement – Vocals
Levy Seynaeve – Guitar
Kenneth Vanhoute – Bass
Tim Byron – Drums

Label: Southern Lord Recordings

Homepage: http://hessianofficial.tumblr.com/
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/Hessianofficial

Tracklist:
1. Ascension
2. Serpent´s Whisper
3. Mourn The World Of Man
4. Plague Monger
5. Father Of Greed
6. Vamacara
7. Swallowing Nails
8. Hollow Eyes
9. Manegarmr
10. Mother Of Light

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner