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THE GOD MACHINE: One Last Laugh In A Place Of Dying

Ich weiß, dass die folgende Behauptung bei einem Großteil der Vampster-Redaktion auf wenig Zustimmung stößt, aber im Vergleich zu diesem Album sind die Werke ANATHEMAs die reinsten Partyrock-Scheiben.

Ich weiß, dass meine folgende Behauptung bei einem Großteil der Vampster-Redaktion auf wenig Zustimmung stößt, aber im Vergleich zu diesem Album sind die Werke ANATHEMAs die reinsten Partyrock-Scheiben.

One Last Laugh In A Place Of Dying erschien bereits 1994, war das zweite Album des amerikanischen Trios THE GOD MACHINE und hat auch elf Jahre nach seinem Release nichts von seiner Intensität eingebüßt. Dass dieses Album mit seinen vierzehn Songs in Sachen Intensität, Authentizität, Emotionalität, Traurigkeit, Atmosphäre, Düsternis und Melancholie wirklich unschlagbar ist, liegt sicherlich leider auch in der Tatsache begründet, dass Bassist Jimmy Fernandez am 23.05.1994 – mitten während der Aufnahmen – an den Folgen eines Gehirntumors verstarb. Ein Umstand, der dazu führte, dass das Trio das Album nicht wirklich fertig stellte. So tragen einige der Songs (z.B. The Love Song, The Life Song, The Devil Song, The Train Song, The Flower Song) lediglich Arbeitstitel und auch das Coverartwork und das Booklet des Albums wurden – wohl aus Respekt gegenüber ihrem verstorbenen Freund – nicht vollendet, sondern in einem sehr schlichten Weiß gehalten, wobei ich nicht weiß, ob die Band mit der Wahl dieser Farbe ihre Trauer ausdrücken wollte. Dazu sollte man wissen, dass in Ländern wie Pakistan, China oder Japan Weiß die traditionelle Trauerfarbe ist. Aber das ist eine andere Geschichte…

Musikalisch knüpfte man dagegen beinahe nahtlos an das Scenes From The Second Storey-Debüt aus dem Jahre 1992 an, ging aber nur noch selten wirklich laut und krachig zur Sache, erinnerte aber genau in diesen gelegentlichen energetischen und noisigen Momenten (z.B. Painless) an die genialen WARRIOR SOUL. Ansonsten arbeitete das Trio recht oft mit dem Stilmittel der Laut- und Leise-Dynamik, setzte gelegentlich auf Drumming im Tribal-Stil und agierte ansonsten melancholisch, traurig (The Devil Song), baute bei einigen Songs (In Bad Dreams, The Hunter) Streicherklänge ein und schuf vierzehn Epen, die zum Großteil vom anklagenden, bisweilen wütenden Gesang Robin Proper-Sheppards leben, der auf keinem seiner späteren Alben so emotional, intensiv, wütend und traurig wie hier klang.

Sicherlich auch aufgrund der engen Verbundenheit der einzelnen Musiker untereinander führte der Tod ihres Bassisten und Freundes zur konsequenten Auflösung der Band, deren Musiker aber sicher sein können, der Nachwelt zwei absolut unsterbliche und intensive Hörerlebnisse hinterlassen zu haben. Leider sind beide Alben nur äußerst schwer zu bekommen. Wer aber zumindest im Ansatz hören und fühlen möchte, zu welchen Leistungen das Trio fähig war, soll sich um die Nachfolgeprojekte von Robin Proper-Sheppard bemühen. Wer es krachig mag, sie an THE MAY QUEENS verwiesen. Und demjenigen, der es spartanischer, ruhiger und akustischer liebt, seien die SOPHIA-Alben wärmstens ans Herz gelegt.

Veröffentlichungstermin: 20.09.1994

Spielzeit: 69:11 Min.

Line-Up:
Robin Proper-Sheppard – Vocals, Guitar

Jimmy Fernandez – Bass

Ronald Austin – Drums, Piano

Produziert von THE GOD MACHINE
Label: Fiction Records

Tracklist:
1. The Tremolo Song

2. Mama

3. Alone

4. In Bad Dreams

5. Painless

6. The Love Song

7. The Life Song

8. The Devil Song

9. The Hunter

10. Evol

11. The Train Song

12. The Flower Song

13. Boy By The Roadside

14. The Sunday Song

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