BRUTAL TRUTH: Sounds of the Animal Kingdom

Die ruhmreichen Forschungsergebnisse von vier New Yorkern im Tierreich…

Der Ausdruck: Das sind ja Wahnsinnige wird mir persönlich immer zu schnell in den Mund genommen. Denn eigentlich ist es ja eine Art Superlativ, ein Wahnsinniger ist jemand, der mehr als nur durchgedreht ist, unnachvollziehbar handelt und meist auch nicht allzu beliebt ist. Er hat WAHNvorstellungen und will im Idealfall alle anderen Menschen umbringen.

Was hat das jetzt alles mit dem New Yorker Quartett BRUTAL TRUTH zu tun? Ganz einfach, die Captain Chaossche Definition des Wortes Wahnsinn passt zu hundert Prozent zu dieser Band und noch mehr zu diesem Album. Selbst wenn der Hörer beim Intro Still not loud enough, still not fast enough etwas enttäuscht wird – existieren doch viel schnellere BRUTAL TRUTH-Songs als den Opener Dementia – so gibt es schon während dieses Songs für den geneigten Fan kein Halten mehr, Intensität drückt sich eben nicht ständig durch Geschwindigkeit aus.

BRUTAL TRUTH zeigen deutlich, wie als konsequente Weiterentwicklung von Kill-Trend-Suicide ihre Version von Grindcore zu klingen hat: Wie Schreie aus dem Tierreich, kakophonisch und hässlich, doch gleichzeitig anmutig und harmonisch. Alleine deswegen gibt es kein Vergleichbares Album auf der Welt, denn die New Yorker gehen sehr konzeptionell, als hätten sie zur Vorbereitung für dieses Album tatsächlich im Tierreich gehaust und Verhaltensweisen studiert. Denn nur bei solchen Studien, die sich in der Realität wohl eher auf das konsumieren von Gras beschränkt hat, können Songs wie das geniale, jazzig angehauchte Jemenez Cricket oder das anfangs sogar beruhigend wirkende Blue World auf krasse Grind-Songs wie Pork Farm und Foolish Bastard, die teilweise schon wieder traditionell klingen.

Selbst wenn dieses Album nicht mein Lieblingsalbum von BRTUAL TRUTH ist, so ist es doch das, welches am ehesten in der Hell of Fame zu finden sein muss, denn Sounds of the Animal Kingdom ist hochgradig innovativ, wenn auch schwer zu verstehen. Für Grindfreaks, die auch mal über den Tellerrand schauen können ist das, mittlerweile zum Midprice erhältliche Album wirklich Pflicht. Chaos war nie besser und nachvollziehbarer. Dies ist das letzte Studioalbum von BRUTAL TRUTH, und diese Tatsache stimmt Grindfans auf der ganzen Welt noch heute traurig. R.I.P!

Spielzeit: 74:06 min.

Gurn – Fingers

Hoak – Sticks and Stones

Lilker – Opposable Thumbs

Sharp – Grunts – Groans

Label: Relapse Records

Homepage: http://www.brutaltruth.com

Tracklist:

1. Dementia

2. K.A.P (Kill all Politicians)

3. Vision+

4. Fucktoy

5. Jemenez Cricket

6. Soft Mind

7. Average People

8. Blue World

9. Callous

10. Fisting

11. Die Laughing

12. Dead Smart

13. Sympathy Kiss

14. Pork Farm

15. Promise

16. Foolish Bastard

17. Postulate then Liberate

18. It´s after the End of the World

19. Machine Parts

20. 4.20

21. Unbaptized

22. Prey

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