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HARDCUT: Bad Trip

Eingängiger Crossover im Stil der alten NY-Hardcore-Schule.

HARDCUT kommen aus dem saarländischen Schmelz und haben mit Bad Trip ihren ersten Longplayer am Start. Das Rezept dafür war einfach: Man nehme alle treibenden Elemente aus Hardcore, Nu Metal, Melodic Punk und Drum&Bass, mixe einmal gut durch und garniere das Ergebnis mit einem Sound, der jeden Hörer direkten Weges in einen kleinen, dunklen und mit Menschen vollgestopften Konzertraum versetzt, in dem die fünf Jungs grade die Bühne rocken.

Der Stilmix wird für einige gewöhnungsbedürftig sein: ob Stimmverzerrungen, Scratches an diskussionswürdigen Stellen, oder die Kombination der Styles an sich, weniger wäre oft mehr gewesen, so kommt die Wirkung einzelner Elemente manchmal gar nicht rüber, zuviel negiert sich gegenseitig.

Klar wird das schon beim Titelsong Bad Trip, welcher zwar schön schmissig gespielt, doch arg hektisch aufgebaut ist, immer wieder schrammt das Ergebnis von eine Spur geht noch und noch eine und… haarscharf am Chaos vorbei. Bei Dog BBQ geht`s schon straighter zu, der Song wird nicht einfach durchgeheizt, sondern ist klar strukturiert, baut Dramatik auf und hat (im Gegensatz zu Bad Trip, bei dem der Titel den gesamten Refrain ausmacht und deshalb viel zu oft wiederholt wird) mehr als nur ein paar wenige Zeilen Text. My Life bringt Minuspunkte im Sound ein, der stumpfe, stimmverzerrte Gesang ist arg fehl am Platze und schadet mehr, als er mit der Abwechslung, die er auf die Platte bringt, gut tut.

Endless Faint zeigt erste tonale Schwächen des Sängers, war beim vorherigen Lied noch der Stimmverzerrer schuld an meinem zeitweiligen Gesichtverziehen, sind es jetzt falsch getroffene Töne. Der Song an sich ist trotzdem atmosphärisch, gerade das regenprasselnde, leise gewitternde Ende des melancholischen-wütenden, liebesleidenden Trips, das nahtlos in den growlenden Einstieg von Fashion übergeht, macht einiges gut. Auch das Pianosolo von Comatose und der leichte Gitarre-Keyboard-Rasseln-Einstieg zu Inside of Me lockert die drängende Kulisse auf, gibt HARDCUT ihren eigenen Stil.

Davon sollten sie mehr ausbauen, denn das könnte der Weg zur Eigenständigkeit sein, was viel heißt, wenn man bedenkt, wie lange es her ist, seit die letzte wirklich gute Crossover-Platte erschienen ist.

Spielzeit: 36:44 Min.

Line-Up:
Patrick Naumann – vocals

Timo Eggs – guitars

Michael Fuchs – turntables

Sven Riemans – bass

Sven Lang – drums

Homepage: http://www.metal-armee.de

Email: hardcut@fuckithard.com

Tracklist:
1. Bad Trip

2. Dog BBQ

3. My Life

4. Endless Faint

5. Fashion

6. Comatose

7. Niggaz

8. Inside Of Me (Bonus)

9. Bad Trip Remix

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