HALLOWEEN: Horror Fire

Man kann nicht darauf hoffen, dass die US-Horror-Metaller HALLOWEEN ihren früheren Werken nochmal ordentlich eins oben drauf setzen werden. Man sollte die Erwartungen aber auch nicht zu niedrig ansetzen, denn mit ihrem neuen Album "Horror Fire" zeigen die Jungs, dass sie an ihre alten Glanztage zumindest anknüpfen können.

Die amerikanischen HALLOWEEN gehören zu der Gattung Bands, die ihre Klassikeralben, an denen sie sich von ihren Fans auf ewig messen lassen werden müssen, bereits veröffentlicht haben. Von daher sollte man vermutlich nicht darauf hoffen, dass sie dem nochmal ordentlich eins oben drauf setzen werden. Man sollte die Erwartungen aber auch nicht zu niedrig ansetzen, denn mit ihrem neuen Album Horror Fire zeigen die Jungs, dass sie an ihre alten Glanztage zumindest anknüpfen können.

Dabei fällt der erste Hördurchlauf noch relativ ernüchternd aus. Es scheint, als würden HALLOWEEN auf alten Ideen rumreiten und als ob sie nichts wirklich Neues zu sagen hätten. Wer es drauf anlegt, der kann´s der Band auch nach vielen weiteren Durchgängen anlasten. Bringt´s das? Nein, denn schon recht schnell wird klar, dass Horror Fire ein echter Grower ist, der genau das bietet, was man von HALLOWEEN hören möchte und darüber hinaus zünden die Lieder auch noch enorm.

Die herrliche 80er-Horror-Atmosphäre, die schon immer prägendes Markenzeichen der Band war, ist schon von den ersten akustischen Saitenzupfern des Opener-Songs Wake Up Screaming an vorhanden. Vertrackter, als man es beim ersten flüchtigen Reinhören gedacht hätte, präsentieren sich HALLOWEEN schon zu Beginn bissig und unbeirrt. Das treibende Halloween Night bringt es etwas deutlicher auf den Punkt: hier geht´s um den guten alten Heavy Metal und selbst moderne Ausflüge wie beispielsweise in The Seer oder Rage ändern nichts daran, dass diese gewisse Gefühl für die richtigen Melodien und Stimmungen stets im Vordergrund steht. Dabei gilt nach wie vor: es gibt musikalisch bessere Bands, es gibt bessere Songwriter, es gibt bessere Sänger und es gibt Bands, die mehr der Idealvorstellung einer Horror-Metal-Show entsprechen. Aber es gibt eben auch nur einmal HALLOWEEN und da ist es die Mischung, die es macht. Die Band verströmt einen Spirit, wie man ihn früher nur selten derart intensiv erlebt hat und heute eigentlich gar nicht mehr erfährt, die liebevoll gemachten Hörspielsequenzen tragen ihren Teil dazu bei. Angesichts des Trends der letzten Jahre zurück zu den Slasher- und Stalker-Filmen im Stile der Achtziger, könnte man mit Horror Fire locker den passenden Soundtrack für gleich zwei Streifen liefern. Denn ordentlich vollgepackt ist dieses Album, wobei ich ehrlich gesagt den Überblick über die diversen Neu- und Demoaufnahmen der Band in den letzten Jahren etwas verloren habe und mir deshalb etwas schwer tue, welche Songs denn tatsächlich ursprünglich für Horror Fire gedacht waren und welches nun Neuaufnahmen von irgendwelchen Demoversionen sind. Egal, denn von ein paar kurzen Absackern (Head against the Wall, Ways of Man) abgesehen, ist Horror Fire eine Ansammlung von coolen US-Horror-Metal-Songs, in deren Kontext auch die ALICE COOPER-Coverversion Go to Hell perfekt reinpasst.

Trotz einer anfänglichen Skepsis muss ich sagen, dass ich Horror Fire mit Freude neben die anderen HALLOWEEN-CDs in meinem Regal stelle. Auch dieses Album zwingt mich nicht auf die Knie, trotzdem hab ich ne Riesen-Freude dran. HALLOWEEN gibt es eben nur ein Mal.

Veröffentlichungstermin: 06.06.2006

Spielzeit: 68:14 Min.

Line-Up:
Brian Thomas – Vocals
George Neal – Bass
Donny Allen – Guitar
Rob Brug – Drums

Produziert von 3 Stooges
Label: Motor City Metal Records

Homepage: http://www.halloweentheband.us

Tracklist:
1. I Am
2. Wake Up Screaming
3. Halloween Night
4. The Crush
5. Exist
6. Candles
7. The Seer
8. The End & The Beginning
9. Nobody´s Home
10. Rage
11. Ways Of Man
12. Head Against A Wall
13. Coming To Life
14. Sin
15. Go To Hell
16. Fire Still Burns
17. The Battle
18. Fighting Words
19. H.F.B.D.T.Y.

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