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GUARDIANS OF TIME: Machines Of Mental Design

Nach dem unauffälligen Erstling setzten die Melodic Metaller GUARDIANS OF TIME mit diesem Album ihr erstes wirkliches Lebenszeichen!

Schon mal was von GUARDIANS OF TIME gehört? Zugegeben, das 2001 veröffentlichte Debütalbum Edge Of Tomorrow konnte durch die zu konventionellen Songs und meist seelenlos adaptierte Melodic Metal-Elemente höchstens vereinzelte Begeisterungsströme auslösen, weshalb es also auch kein Wunder ist, dass man die Norweger drei Jahre später fast schon wieder vergessen hat. Doch dies ist nicht weiter verwerflich, schließlich kann man deren neue Langrille Machines Of Mental Design getrost als das erste wirkliche Lebenszeichen der Truppe ansehen: Der Vorgänger wird nicht nur um Längen getoppt, die Band schafft es nun glücklicherweise auch, durch das Einbinden fremdartiger Elemente (so manche Sequenz wird z.B. mit Mundharmonika oder Violinensounds unterlegt) und einem flexibleren Gesang einen zwar nicht ganz eigenständigen, dennoch aber sehr markanten Sound zu kreieren.

Machines Of Mental Design ist ein Konzeptalbum – man macht es sich zur Aufgabe, die allzu gut bekannte Thematik Mensch gegen Maschine aufzugreifen und ist hierbei durchaus in der Lage, diese gekonnt zu intonieren. Aufgeteilt in vier Kapitel erstreckt sich die Dramaturgie über insgesamt dreizehn Tracks, die für sich genommen alle durch stark verbessertes Songwriting und technische Finessen begeistern können – berücksichtigt man die Defizite von Edge Of Tomorrow, ist diese Entwicklung nahezu unglaublich! Nach dem Intro Loggin on pesen GUARDIANS OF TIME mit Faceless Sky recht geschwind drauflos, überzeugen durch großartige Melodien, machen auch spieltechnisch keine Gefangenen und haben auch ihren bisher größten Schwachpunkt aus dem Weg geräumt: War die Abmischung auf dem Debüt noch schwammig und etwas unausgeglichen, so hat Produzent Endre Kirkesola auf diesem Album wirklich großartige Arbeit geleistet und das Gitarrenduo Olsen/Schellingerhout nun gebührend in Szene gesetzt, insgesamt ist die Produktion jedenfalls wesentlich druckvoller und transparenter. Auch die nächsten, überwiegend im Uptempo anzusiedelnden Stücke sind stets nachvollziehbar strukturiert und mit eingängigen Refrains veredelt, was in TriOpticon und A Secret Revealed schließlich auf die Spitze getrieben wird – leider gelingt es der Band jedoch nicht, über die gesamte Spieldauer genug Abwechslung zu schaffen. Klar, Puppets Of The Mainframe hebt sich durch gemäßigtes Tempo und balladeske Elemente schon etwas vom restlichen Material ab, dennoch kann dies den Eindruck, dass sich die Band im Laufe des Albums das ein oder andere Mal wiederholt, nicht trüben – bei so manchem Refrain hat man einfach stets das Gefühl, diesen doch gerade eben erst gehört zu haben, was sich auch nach mehreren Durchläufen nicht abstellen lässt…

Trotz der Kritik muss man den GUARDIANS OF TIME zugestehen, mit Machines Of Mental Design einen gehörigen Schritt nach vorne getätigt zu haben, legt man beim nächsten Tonträger die genannten Defizite ab, so könnte man bald zu den großen Hoffnungsträgern zählen. Dass das Quintett für große Überraschungen gut ist, wurde nun ja schon eindrucksvoll bewiesen…

Veröffentlichungstermin: 30.08.2004

Spielzeit: 61:29 Min.

Line-Up:
Bernt Fjellestad – vocals

Paul Olsen – guitars

Rune Schellingerhout – guitars

Dag-Ove Johnsen – bass

Vidar Uleberg – drums

Produziert von Endre Kirkesola
Label: Massacre Records

Homepage: http://www.guardiansoftime.com

Tracklist:
On What Is To Come

1. Logging On

2. Faceless Society

3. The Rise Of TriOpticon

On A New Era

4. More Than Man

5. TriOpticon

6. Machines Of Mental Design

A Snake In Paradise

7. Puppets Of The Mainframe

8. War Within

9. Escaping Time

10. A Secret Revealed

What Is The End?

11. Point Of No Return

12. Intervention From Beyond

13. The Journey

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