GRAND FUNK RAILROAD: On Time & Closer to Home (Re-Releases)

Ältere Fans wie ich (Jahrgang 1969) dürften den Werdegang dieser Band wohl kaum mitverfolgt haben (können), aber Leute, die mit Bands wie Deep Purple, Cream , Uriah Heep oder Led Zeppelin aufgewachsen sind, werden diese Band wahrscheinlich kennen…

Ältere Fans wie ich (Jahrgang 1969) dürften den Werdegang dieser Band wohl kaum mitverfolgt haben (können), aber Leute, die mit Bands wie DEEP PURPLE, CREAM, URIAH HEEP oder LED ZEPPELIN aufgewachsen sind, werden diese Band wahrscheinlich kennen. GRAND FUNK RAILROAD wurde 1968 gegründet und bestand über einen langen Zeitraum in der Besetzung Mark Farner (Guitar, Harmonica, Songwriting, Keyboards, Vocals), Don Brewer (Drums, Vocals) und Mel Schacher (Bass, Vocals). Das Trio verkaufte bis zum heutigen Zeitpunkt 25 Millionen Scheiben und konnte immerhin zwölf Gold- und zehn Platinauszeichnungen einsacken, was sie wohl zu einer der kommerziell erfolgreichsten Heavy Metal-Bands der 70er Jahre macht. Aus heutiger Sicht ist die Musik natürlich nicht mehr als Metal zu bezeichnen, aber ich kann mir vorstellen, dass das Trio zu seiner Zeit zu den härtesten Bands des Genres gehörte. Das Trio wuchs im Jahre 1973 durch den Einstieg von Craig Frost auf Quartettgrösse an, trennte sich aber nur drei Jahre später (aus welchen Gründen auch immer) um im Jahre 1981 in der Besetzung Farner, Brewer und Dennis Bellinger (Bass) für nur zwei weitere Jahre reaktiviert zu werden. Danach war endgültig Schicht und die Musiker gingen getrennte Wege. Mike Farner (veröffentlichte bereits 1977 sein erstes Soloalbum) ist seitdem mit seiner Solokarriere beschäftigt, während die Original-Mitglieder Mel Schacher (Bass) und Don Brewer (Drums) immer noch als „GRAND FUNK RAILROAD“ (recht erfolgreich) durch die Lande touren. Zum Line-up gehören noch UNION-Gitarrist Bruce Kulick (Ex-Kiss, Ex-Michael Bolton), Max Carl (u.a. 38 Special, Elton John, Rod Stewart) und Tim Chasion (u.a. Robert Palmer, Bob Seger). Allerdings erzeugt so etwas (wohl nicht nur bei mir) einen ähnlich bitteren Beigeschmack, wie ich ihn auch bei CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL hatte, die auch ohne ihren Sänger, Gitarristen und Hauptsongwriter John Fogerty touren und ihre Fans vielleicht nicht verarschen, aber doch letztendlich nicht mehr als eine Coverband sind. Mr. Farner sagte zu der aktuellen Besetzung nur folgendes : „There is only one GRAND FUNK RAILROAD and they are not together or touring right now!”. Vor kurzem wurden nun einige Alben des Trios (das im Mai 1969 seinen ersten Auftritt in Buffalo/New York hatte) mit Bonusstücken aufgestockt und in remasterter Form wiederveröffentlicht. „On Time“ war der Name der Erstlings, der am 25.08.1969 (Hi, an dem Tag feierte ein gewisser Gene Simmons seinen 20. Geburtstag – doch das nur nebenbei) veröffentlicht wurde. Dieser enthält in der Neuauflage die zehn regulären und zwei „prevoiusly unreleased Bonus Tracks“ (nämlich die Originalversionen der Stücke „High on a Horse und „Heartbreaker“), was das Album auf eine Gesamtspieldauer von 63:25 Min. bringt. Sicher, die Musik des Trios war/ist sicherlich nicht originell oder innovativ, aber die recht harte und schnörkellose Mischung aus Rock’n’Roll und Blues wusste/weiß durchaus zu gefallen, was auch für das fast siebenminütige Schlagzeugsolo (was auf Studioalben – wohl eher selten anzutreffen war/ist) gilt. Man kann überhaupt sagen, dass das Album kaum nennenswerte Höhepunkte beinhaltet, da sich das komplette Songmaterial auf etwa einem (je nach Hörweise hohen oder niedrigen) Niveau befindet. In eine ähnliche Kerbe haute die Band mit ihrem dritten Werk. „Closer to Home“ erschien am 16.05.1970 (und wurde 1992 mit Doppelplatin ausgezeichnet) und unterschied sich stilistisch eher wenig vom Erstling, auch wenn ich das Gefühl habe, dass das Songmaterial ruhiger (= keyboardlastiger) geworden ist. Zwar war der Hauptbestandteil der Musik immer noch „bluesig-harter Rock’n’Roll“, doch mit „Mean Mistreater“ hatte man sogar eine waschechte Ballade am Start. Bei „Get it Together“ oder „Hooked on Love“ erklangen/erklingen sogar weibliche Backing-Sängerinnen und das zehnminütige „I’m your Captain“ wurde gar durch ein orchestrales Arrangement aufgewertet. Diese Wiederveröffentlichung (ebenfalls „24-Bit Digitally Remastered“) wurde um drei Livesongs („In Need“, „Heartbreaker“, „Mean Mistreater“ – aufgenommen 1970) und einen Alternate-Mix von „Mean Mistreater“ erweitert und bringt es so auf die stattliche Spieldauer von 73:57 Min. Die Musik des Trios war – wie weiter oben bereits erwähnt – sicherlich nicht sonderlich originell, aber hörbar beeinflusst hat sie offensichtlich doch einige Bands/Musiker, wenn ich mich da einige Alben von z.B. Richie Kotzen oder BADLANDS erinnere. Wer also diese Bands oder generell zeitlosen Rock’n’Roll mag, sollte diese „Value for Money“-Releases durchaus mal antesten…

Spielzeit: 63:25 / 73:57 Min.

Line-Up:
Don Brewer: Drums, Vocals

Mark Farner: Guitar, Harmonica, Keyboards, Vocals

Mel Schacher: Bass, Vocals

Produziert von Terry Knight
Label: Capitol (EMI)

Homepage: http://www.grandfunkrailroad.com

Tracklist:
Closer to Home :

1.Sin´s A Good Man´s Brother

2.Aimless Lady

3.Nothing Is The Same

4.Mean Mistreater

5.Get It Together

6.I Don´t Have To Sing The Blues

7.Hooked On Love

8.Closer To Home / I´m Your Captain

9.Mean Mistreater (Bonus Track – Alternate Mix)

10.In Need

11.Heartbreaker

12.Mean Mistreater

On Time :

1.Are You Ready

2.Anybody´s Answer

3.Time Machine

4.High On A Horse

5.T.N.U.C.

6.Into The Sun

7.Heartbreaker

8.Call Yourself A Man

9.Can´t Be Too Long

10.Ups And Downs

11.Heartbreaker (Bonus Track – Original Version)

12.High On A Horse (Bonus Track – Original Version)

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