GOREMENT: Within The Shadow Of Darkness – The Complete Recordings

Ein weiteres Schmuckstück aus der schwedischen Gruft. Century Media veröffentlichen die Werkschau von GOREMENT. Eigenständiger, schwedischer Death Metal, der sich deutlich vom Großteil der restlichen Szene unterscheidet. Starkes Material!

GOREMENT wurden Ende der Achtziger gegründet und lösten sich Mitte der Neunziger wieder auf. In dieser Zeit veröffentlichte die Band drei Demos, eine Singel und ein Album. Century Media veröffentlichen nun in Form von Within The Shadow Of Darkness – The Complete Recordings das komplette Schaffen der Band auf zwei CD´s, LP´s oder als download. Selbiges haben Century Media im Juni ja bereits mit den Frühwerken von EVOCATION getan. Und wie auch schon bei EVOCATION gab es auch bei GOREMENT bereits 2004 eine ähnliche Compilation, namentlich Darkness Of The Dead. Der Unterschied zwischen dieser und Within The Shadow Of Darkness ist zum einen, dass letztere zusätzlich noch fünf Livetracks aus dem Jahr 1991 enthält und außerdem, dass das komplette Material von  Dan Swanö remastered wurde.

Die erste CD enthält das 1994er Album The Ending Quest GOREMENT spielten damals düsteren, manchmal auch leicht vertrackten Death Metal. Auf High Speed-Orgien verzichtet die Band. Stattdessen wechseln sich Up Tempo-Parts immer wieder mit erhabenen Mid Tempo-Passagen ab. Insgesamt klingen GOREMENT für mich teilweise eher nach den ganz frühen AMOPRHIS, als diese ebenfalls noch richtig fiesen Death Metal gespielt haben, als nach dem klassischen Schweden Death Metal. Bei Sea Of Silence erinnert ein Riff zwischendurch an jenes von The Rack, dieser übermächtigen Doom Death-Walze aus dem Hause ASPHYX. Bei Darkness Of The Dead sind es BOLT THROWER, die mir durch den Kopf schießen. Noch deutlicher wird das bei der Version des Songs vom Human Relic-Demo aus dem Jahr 1991, zu hören auf der zweiten CD. Der Gitarrensound ist trotz des remasterns etwas kratzig, was aber irgendwie zur morbiden Grundstimmung des Albums passt. Ab und zu gibt es auch dezente Keyboard-Einsätze, dies allerdings nur marginal zur atmosphärischen Unterstützung.

Die zweite CD ist mit achtzehn Songs und fast siebzig Minuten Spielzeit randvoll gepackt. Hier finden sich die Songs der Demos sowie der Single und die Live-Bonustracks. Los geht es mit dem Human Relic-Demo, auf dem frühe Versionen von zwei Songs zu hören sind, die später auch auf The Ending Quest vertreten waren. Der gesamte Sound ist eine Ecke tiefer und etwas dumpfer als auf dem Album, vor allem die growls sind abartig tief. Produziert wurde das Teil damals schon von Dan Swanö und das hört man auch, für ein Demo von Anfang der Neunziger klingt Human Relic ziemlich gut. Gleiches gilt für das Obsequies, von dem es leidglich der Quasi-Titeltrack auf The Ending Quest geschafft hat. Aber auch die anderen beiden Songs sind starke Death Metal-Songs mit leichtem Doom-Einschlag. Bei den Songs der 1992er Into Shadows-Single schwankt die Lautstärke zwischendurch mal. Da wurde wohl direkt von Kassette remastered. Die Songs macht das allerdings auch nicht schlechter. Hifi-Sound darf man hier halt nicht erwarten.

Deutlich anders klingt die 1995er Promo. Mit einem luftigeren, differenzierten Sound ausgestattet, ist vor allem der erste Song Garden Of Delight mit seiner straighten, simplen, fast rockigen Art völlig anders, als das Material davor. Profound Harmony geht stilistisch wieder eher in Richtung der vorherigen Sachen, unterscheidet sich leidglich durch die Produktion und den deutlich weniger tiefen, eher gekrächzten Gesang. Bei Soulless Sanity kommen mir AMOPRHIS zu Tales From Thousand Lakes in den Sinn. Die fünf Live-Songs bestehen aus drei eigenen Songs sowie Exhume To Consum von CARCASS und Blood, Pus And Gastric Juice von PUNGENT STENCH. Die Soundqualität ist allerdings ziemlich fieses Bootleg-Niveau mit ordentlich krachen und rauschen.

Mit Within The Shadow Of Darkness – The Complete Recordings haben Century Media ein echtes Schmuckstück aus der Gruft geholt. GOREMENT klangen definitiv anders, als der Großteil der schwedischen Szene. Alleine The Ending Quest ist Grund genug, das Teil zu kaufen. Aber auch das Bonusmaterial lohnt ebenfalls. Old School Death Metaller die es auch mal doomig mögen sollten hier zuschlagen.

Veröffentlichungstermin: 21.09.2012

Spielzeit: 41:22 + 67:48 Min.

Line-Up:
Jimmy Karlsson – vocals
Patrik Fernlund – guitar
Daniel Eriksson – guitar
Nicklas Lilja – bass
Robin Bergh – drums
Label: Century Media
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/pages/Gorement/137355626316306

Tracklist:
CD1  “The Ending Quest”(41:12)
01. My Ending Quest
02. Vale Of Tears
03. Human Relic
04. The Memorial
05. The Lost Breed
06. Silent Hymn (For The Dead)
07. Sea Of Silence
08. Obsequies Of Mankind
09. Darkness Of The Dead
10. Into Shadows

CD2 – Demos, EP, live
01. Intro
02. Darkness Of The Dead
03. Human Relic
04. Moulder Within
05. Intro
06. Process Of Cent
07. Gruesome Modification Of Form
08. Obsequies Of Mankind
09. The Memorial
10. Into Shadows
11. Garden Of Delight
12. Profound Harmony
13. Soulless Sanity
14. Gruesome Modification Of Form (live)
15. Obsequies Of Mankind (live)
16. Darkness Of The Dead (live)
17. Exhume To Consume (live)
18. Blood, Pus And Gastric Juice (live)

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