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GOJIRA: The Link [Re-Release]

Endlich ist dieses kleine Meisterwerk auch außerhalb von Frankreich erhältlich. Und Pflichtprogramm für Fans von ungewöhnlichem Metal.

Für mich persönlich ist The Link ein kleines Meisterwerk, das seinerzeit nicht die verdiente Aufmerksamkeit erhielt. Wie denn auch, wenn es außerhalb Frankreich nicht erhältlich war? Bis jetzt. Denn GOJIRA, eine der absolut kreativsten Bands ihrer Heimat, unterzeichneten kürzlich einen Vertrag mit den Lärmexperten Listenable, die als erste Handlung The Link neu auf den Markt schmissen. Sinnvoll ist dieser Release also hauptsächlich für Fans außerhalb Frankreichs, die sich dieses wunderschöne Album nun endlich aneignen können.

Da der wichtigste Leitsatz für ein erfolgreiches Re-Release eine Verbesserung zur Originalveröffentlichung sein muss, stellen wir uns also nun folgende Frage: Was hat sich seit der ersten Version verändert? Selbst einem nahezu tauben Hansi Hinterseer-Fan sollte sofort auffallen, dass der Mix runderneuert wurde, The Link klingt nun fetter, brachialer und zum Glück nicht kalt oder steril, das Feuer lodert noch immer. Dieser Sound hat dem emotionalen Material nicht im geringsten geschadet, auch wenn ich das leichte Rauschen und Raunen des Originals leicht bevorzuge. Die Details hört man nun natürlich viel besser heraus, was den Einstieg ins GOJIRA-Universum für den unbedarften Hörer sicherlich erleichtert.

Auf die Musik muss man eigentlich nicht noch einmal eingehen, doch eines darf nicht verschwiegen werden: In unregelmäßigen Abständen höre ich diese kleine Meisterwerk immer wieder rauf und runter, und auch nach zwei Jahren wächst es noch, was mir gerade durch diese Neuveröffentlichung wieder bewusst geworden ist. The Link geht tief und bietet Kopfkino, das allerdings auch das Herz trifft, eben wie bei den fantastischen GORGUTS, die einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Franzosen ausübten. Darauf darf man die Band jedoch nicht reduzieren, dafür sind sie zu esoterisch, und etwas zu französisch. The Link bietet eine Dreiviertelstunde, die den Hörer fesselt und fordert und ihn so schnell nicht mehr aus dem Bann lässt, und hinterlässt dank ungewöhnlicher Songs wie Rememberance und Inward Movement einen bleibenden Eindruck.

Schade, dass meiner Promo die Bonus-DVD mit einer Livedarbietung des gesamten Albums nicht beilag, mich hätte es sehr interessiert, wie die Franzosen dieses Album rüberbringen und mit welchen Mitteln dies möglich wurde. Jedenfalls werden die talentierten und begnadeten Musiker hoffentlich etwas präsenter in Europa. Klar, GOJIRA machen Liebhabermusik und ob sie kommerziell erfolgreicher werden, darüber wird wohl das kommende Album entscheiden müssen. Für euch jedoch gilt: Wenn ihr The Link noch nicht besitzt und auf anspruchsvollsten und originellen Death Metal steht, habt ihr euch diese Scheibe zuzulegen. Für mich ist diese in der Tat ein kleines Meisterwerk.

Veröffentlichungstermin: 24. Mai 2005

Spielzeit: 47:03 Min.

Line-Up:
Joe Duplantier – Vocals, Guitars

Christian Andreu – Guitars

Jean-Michel Labadie – Bass

Mario Duplantier – Drums
Label: Listenable Records

Homepage: http://www.gojira-music.com

Email: gojiracontacts@aol.com

Tracklist:
1. The Link

2. Death of Me

3. Connected

4. Rememberance

5. Torii

6. Indians

7. Embrace the World

8. Inward Movement

9. Over the Flows

10. Wisdom Comes

11. Dawn

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