GENTLEMEN´S BLUES CLUB: Vol.3 – Red white and blue [Eigenproduktion]

Wer den GENTLEMEN´S BLUES CLUB mit den ersten beiden Scheiben lieben gelernt hat, der kann bedenkenlos zugreifen. Wer das interessante Bluesprojekt um Mick Stover kennenlernen möchte, der startet besser erstmal mit "Longhorn Honeymoon".

Und wieder meldet sich Mick Stover, der abermals mit einem Haufen Blueskollegen diesmal aber nicht dicken Ami-Schlitten sondern dem amerikanischsten Männertraum, der HARLEY DAVIDSON, die Ehre erweist.

Um es gleich vorweg zu nehmen, kann mich das GENTLEMEN´S BLUES CLUB-Album Nummer 3 nicht so leicht überzeugen wie der tolle Longhorn Honeymoon. Anfangs sogar als langweilig beiseite gelegt, hat sich Red white and blue mittlerweile zumindest zur netten Bluesrock-Scheibe entwickelt. Natürlich bietet Mick Stover mit seinen Kollegen professionellen, bluesigen Rock, der neben Anleihen bei ZZ TOP, PAT TRAVERS, STEVIE RAY VAUGHN und auch mal CREAM auch gelegentlich dezent Classic-Rocker einfließen lässt wie frühe DEEP PURPLE oder auch LED ZEPPELIN. Nur fehlt hier etwas das Feuer, das die ersten beiden Alben zweifellos ausgezeichnet hat. Sicher wird der rockende Opener und Titelsong so manchen Bikerfuß zum Wippen bringen. Kennt man aber das Feeling, auf einer HARLEY durch die Gegend zu brubbeln, dann wirkt das zahme Album eher wie eine Fahrt auf dem Fahrrad zum übernächsten Supermarkt. Nicht dass wir uns falsch verstehen – so ein Trip macht durchaus Spaß, man kann gemütlich durch die Gegend schauen und oft übersehene Dinge wieder entdecken oder alten Bekannten begegnen. Ha, bei Slippin´ away muss ich glatt immer wieder an Paranoid auf Blues/Southern-Rock denken. Einige Songs grooven ganz ordentlich, sind souverän vorgetragen, aber doch irgendwie zu gemütlich, um nicht nur als Nebenhermusik zu laufen. Deutlich wird das, wenn man fast zu spät mit Long gone mal einen ZZ TOP-mäßigen Boogie-Rocker spendiert und der Körper sofort in Bewegung gerät. Dadurch, dass man zum Ende hin noch mal durchaus rockig Popo tritt, kann man die Scheibe noch mal retten. Vielleicht hätte eine besser durchdachte Anordnung der Songs den etwas trüben Mittelteil erspart und man wäre nicht erst beim STEVIE WONDER-Cover Superstition richtig in Fahrt und die CD ist bereits vorbei. Ungeachtet dessen sind es aber gerade die beiden Bluesballaden Million-mile road und besonders Never say never mit tollem MARSHALL TUCKER BAND´s-Can´t you see trifft BOB SEEGERS Turn the page-Feeling, die berühren und die CD doch öfters in den Player wandern lassen als erwartet.

Wie gesagt ist Red white and blue eine absolut nette Blues Rock-Scheibe geworden, sie kann mich aber nicht so begeistern wie der starke Vorgänger. Wer den GENTLEMEN´S BLUES CLUB mit den ersten beiden Scheiben lieben gelernt hat, der kann bedenkenlos zugreifen. Wer das interessante Bluesprojekt um Mick Stover kennenlernen möchte, der startet besser erstmal mit Longhorn Honeymoon. Wie gewohnt bei gutem Blues Rock wendet Euch am Besten an Just For Kicks.

Veröffentlichungstermin: 12.12.2008

Spielzeit: 49:08 Min.

Line-Up:
Mick Stover: Guitar, Bass

Guests:
Erich Schneider: Vocals, Guitar
Alan Mirikitani: Vocals, Guitar
Dave Osti: Vocals, Guitar
David Corrigan: Vocals
Bubba Wadsmoore: Guitar
Carl Haasis: Guitar
Gratz Arias: Guitar
Philip Sayce: Guitar
Teddy Zigzag: Keyboards
Gerald Johnson: Bass
David Raven: Drums
Steve Giba: Drums
Mark Danzeisen: Drums
Joe Travers: Drums

Produziert von Mick Stover
Label: Manifest Destiny Produktions / Eigenproduktion

Homepage: http://www.gbcband.com

MySpace: http://www.myspace.com/GentlemensBluesClub

Tracklist:
1. Harley Davidson – Red white and blue
2. Slippin´ away
3. Stone cold rhythm shake
4. Million-mile road
5. You must survive
6. If you don´t believe me, leave me
7. Never say never (edge of a heartbreak)
8. Long way to run
9. Long gone
10. Spanish fly (be my little lover)
11. Hard on you
12. Superstition (Throb mix)

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