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GENERATION FUCK: Generation Fuck [EP]

Eine schöne Sommer-Platte für jene Naturen, die zwar schwungvolle Gitarren-Rhythmen zu schätzen wissen, aber auf allzu banal-fröhliche Schunkelstimmung verzichten können. Abwechslungsreicher, melodischer Punk Rock mit Emo-Breitseite…

Wäre da nicht der doch recht deutliche Akzent des Hauptsängers Soja (BTW: überaus sympathischer Name!), würde man die lokale Herkunft GENERATION FUCKs blind in den US of A vermuten. Genauer gesagt: im Sonnenabschnitt der amerikanischen Westküste, der der Welt nicht nur die BEACH BOYS (gepriesen sei Kalifornien!) und Legionen unsäglicher Haarspray-Rocker beschert hat, sondern auch die rockbetonte, melodische und – wie sich im Laufe der Jahre zeigte – durchaus chartkompatible Variante einer einst ebenso anarchischen wie energetischen Musikrichtung namens Punk. BAD RELIGION hieß die Band, die diesen Stil zwar nicht erfand, aber dank besonders mitreißender Melodien massentauglich machte, und die Flut stil- und seelenverwandter Musiker-Konglomerate (einfallslose Epigonen inklusive) schien lange kein Ende zu nehmen.

Heute, Anfang des zweiten Jahrtausends, hat sich das Feld gelichtet, Punk Rock ist – von Ausnahmen wie THE OFFSPRING, GREEN DAY oder eben BAD RELIGION abgesehen – wieder so etwas wie Underground, und im Grunde ist dieser Stil längst nicht mehr nur – wie eingangs etwas undifferenziert behauptet – eine Domäne unserer Bündnis-Partner jenseits des großen Teiches, sondern hat sich auch in Europa breitgemacht. Zum Beispiel in Deutschland, der Heimat Vampsters und GENERATION FUCKs, die übrigens weniger nach Epitaph als nach Fat Wreck Records klingen. Sprich: weniger BAD RELIGION, mehr NOFX. Insbesondere der leicht schrammelige Gitarrensound weckt Erinnerungen an die Band um Fat Mike, während die Songs selbst allerdings fast durchweg in überschaubaren Midtempo-Gefilden wildern (erst im Hidden Track wird so richtig die Lärm-Sau rausgelassen) und vor einem beachtlichen Maß an rhythmischer Abwechslung nicht zurückschrecken.

GENERATION FUCK bringen eine Menge Songwriting-Talent mit

Straighte 1-2-3-4-Liedgut-Fanatiker und Anarcho-Wüteriche werden mit dieser Mini-CD ergo weniger auf ihre Kosten kommen. Wer sich allerdings mit der etwas differenzierteren Punk-Rock-Lehre solcher Bands wie LAGWAGON oder MILLENCOLIN anfreunden kann und keine Probleme damit hat, dass GENERATION FUCK gelegentlich auch mal mit der melancholie-betonten Gefühlsduselei des Emocore anbändeln, dürfte sich über diesen einheimischen Nachwuchs freuen, der vor allem in puncto Songwriting eine Menge Talent mitbringt, und weder spiel- noch produktionstechnisch etwas anbrennen lässt. Ist nicht wirklich Punk? Mag sein. Ist aber eine schöne Sommer-Platte für jene Naturen, die zwar schwungvolle Gitarren-Rhythmen zu schätzen wissen, aber auf allzu banal-fröhliche Schunkelstimmung verzichten können.

Spielzeit: 19:58 Min.

Line-Up:

Soja – Vocals & Guitars
Hilton – Guitars & Vocals
Rotscher – Bass & Vocals
Tommek – Drums

Produziert von Brutzky & GENERATION FUCK
Label: KID-Records

GENERATION FUCK “Generation Fuck” Tracklist

  1. I Like The Sun
  2. Catch Me
  3. Not Scared Anymore
  4. Falling Apart
  5. Not Blind
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