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FRIGORIS: Nach dem Krieg [Eigenproduktion]

Deutschsprachiger Black Metal ohne Höhepunkte.

Ein Blick auf die Bandbiographie offenbart, dass FRIGORIS trotz ihrer kurzen Geschichte schon viel durchlebt haben, insbesondere was die Reise im Besetzungskarusell angeht. Ganz so dynamisch wie der eigene Hintergrund ist das Debüt “Nach dem Krieg” im Vergleich nicht, auch wenn Bandkopf Dominik Winter das Album nach zunächst unbefriedigenden Ergebnissen mit neuem Line-Up nochmals einspielen ließ.

Im Kern ist “Nach dem Krieg” ein Black Metal-Album, das sich auf die klassischen Werte stützt. Sieht man vom verträumten Intro “Am Grab” samt Damengesang und einigen akustischen Verschnaufpausen mittendrin ab, so kristallisiert sich alsbald heraus, dass hier das Wesentliche im Vordergrund steht: Hartnäckiges Geknüppel, von Frost zerschlissene Gitarren mit leichtem Hang zur Melodie und deutschsprachiges Gekeife.

“Nach dem Krieg” fehlt es an Abwechslung und Substanz

Nur ist das Endprodukt letztlich ebenso unspannend, wie es sich anhört, was besonders an den recht simplen Songstrukturen sowie wenig einfallsreichen Riffs, welche sich zudem oftmals stark ähneln, festzumachen ist. Daher fehlt es “Nach dem Krieg” kurz gesagt einfach an Substanz, um über seine Gesamtlänge von 55 Minuten unterhalten zu können. Forciert wird dieses grundlegende Problem durch den Umstand, dass Songs wie “Wenn Krähen kreisen würden” oder “Einsamkeit (Des Zwillings Schicksal Part 1)” locker jenseits der Siebenminutenmarke angesiedelt sind, jedoch in keiner Weise dazu in der Lage sind, diese Ausmaße zu stemmen.

Produziert ist “Nach dem Krieg” dem Genre entsprechend kalt und ein wenig blechern, hebt sich aber trotz Scheppern und Krachen von gemeinen Proberaumaufnahmen ab, obgleich ein richtiger Drummer dem Material gut getan hätte. Retten kann dies FRIGORIS in letzter Konsequenz nicht. Selbst wenn deren Erstling kein Reinfall ist, so sind die Songs in sich zu eintönig bei gleichzeitig fehlender Abwechslung auf Gesamtebene. Ich höre schon den Einwand, dass genau dies doch charakteristisch für ein klassisches Black Metal-Album sei. Das mag schon stimmen, nur garantiert gut wird eine CD davon nicht – selbst wenn man sie zweimal aufnimmt.

Veröffentlichungstermin: 05.06.2010

Spielzeit: 54:55 Min.

Line-Up:

Dominik Winter – Vocals, Guitar
Yannick Trautes – Guitar
Melanie Schmitz – Bass
Angelo Sasso – Drums

Produziert von FRIGORIS
Label: Eigenproduktion

FRIGORIS “Nach dem Krieg” Tracklist

01. Am Grab
02. Nach dem Krieg…
03. Frigoris (Welt des Frostes)
04. Schlachtenlohn
05. Wenn Krähen kreisen würden
06. Erinnerung
07. Einsamkeit (Des Zwillings Schicksal Part 1)
08. Frei
09. Aus der Asche
10. Nachruf

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