FRENCH POLISH: same (Eigenproduktion)

Seventies-Rock, metallene Riffs, elektronische Effektspielereien auf Stimme und Gitarre, all das vermengen FRENCH POLISH zu einem seltsam blubbernden Gebräu. Unglücklicherweise genügt die Absicht, anders und eigen zu sein, nicht, um spannende, packende Musik zu schreiben. Manchmal steht sie dabei sogar eher im Weg.

Vielleicht ist es die Ungnade der (eigentlich gar nicht sooo) späten Geburt, die es mir schwer macht, einen Zugang zur Seventies-beeinflussten Musik von FRENCH POLISH zu bekommen. Vielleicht ist es auch die dumpfe, dynamiklose Produktion, die den Songs die Power raubt. Aber ich fürchte fast, dass es schlicht und einfach am unschlüssigen Gesamtklangbild der Aachener liegt, dass kaum einer der Songs den Hörer aus der Reserve zu locken vermag. Es dauert bis Track vier – „Clockwise“ -, bis endlich Energie versprüht wird. Die ein wenig an QUEENS OF THE STONEAGE erinnernde Triolenrhythmik verleitet zum Mitwippen, doch dieser Impuls wird in der Folge von wirr zusammengeworfenen Bassläufen, Gesangsmelodiefragmenten und unentschlossenem Drumming wieder im Keim erstickt. Es dauert bis zur Bandhymne „FPI“, bis mit harten Riffs wieder Stimmung aufkommt. Doch auch hier funken ständig seltsame Breaks dazwischen, die den Fluss des Songs stören. So hart es klingen mag: FRENCH POLISH wissen trotz unbestrittenem instrumentellem Können nicht, wohin sie wollen…und wenn sie doch mal in einem Song ein Ziel vor Augen haben, scheinen sie nicht zu wissen, mit welchen Mitteln sie dieses erreichen. Seventies-Rock, metallene Riffs, vertrackte Proggereien, elektronische Effektspielereien auf Stimme und Gitarre, all das vermengen FRENCH POLISH zu einem seltsam blubbernden Gebräu. Unglücklicherweise genügt die Absicht, anders und eigen zu sein, nicht, um spannende, packende Musik zu schreiben. Manchmal steht sie dabei sogar im Weg, wenn funktionierende Rock- und Metalschemen durch verkrampftes Andersseinwollen ausgehebelt werden. So geschehen auf der aktuellen CD von FRENCH POLISH…

Bandkontakt:

Karsten Nordhausen

Kasinostr. 21

52066 Aachen

Veröffentlichungstermin: 20.03.2004

Spielzeit: 42:35 Min.

Line-Up:
Karsten Nordhausen – Gesang, Gitarre

Greg Kerkmann – Bass, Gesang

Schwartz – Schlagzeug

Produziert von Guido Roderburg, Gert Jan
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.french-polish.de

Email: info@french-polish.de

Tracklist:
Dr. Rod

Paradoxical

Peace

Clockwise

Replaceable

DIS

Paid My Dues

FPI

To a Sleepy Young Man

Ziekenhuis

Money Rules

Nice Day

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