FREEDOM CALL: Crystal Empire

Sobald man das Niveau über die komplette Spielzeit halten kann, können die Kürbisse einpacken…

Ich erinnere mich noch dunkel daran, FREEDOM CALL 1999 in Wacken gehört zu haben, ohne der relativ schnell als HELLOWEEN– oder GAMMA RAY-Ableger zu identifizierenden Band größere Beachtung zu schenken. Das aus dem gleichen Jahr stammende Debüt „Stairway To Fairyland“ trug auch nicht gerade dazu bei, übertriebenes Interesse zu wecken. Aber so schnell ändern sich die Zeiten. Segelt das neue Album zwar immer noch in bewährt melodischen Gewässern und bietet noch mehr eingängige (poppige?) Strukturen und minutiös ausgearbeitete Gesangslinien und Refrains als ehedem, hat es aber doch mehr Abwechslung und neue Facetten zu bieten.

Dabei ist gerade der völlig untypische, im positivsten Sinne „groovende“ Dampfhammer „Pharao“ der Höhepunkt einer rundherum gelungenen Scheibe. Wer es gerne schnell und trotzdem melodisch mag, kommt nicht daran herum FREEDOM CALL anzuchecken. Neben dem bereits erwähnten „Pharao“ sind der herrlich knüppelige Kracher „Rise Up“ und das siebenminütige „Quest“ absolute Lehrstücke für modernen Metal geworden, der sich mehr nach HELLOWEEN anhört als HELLOWEEN selbst. Eine gute Produktion (für die Charlie Bauerfeind, Chris Bay und Dan Zimmermann verantwortlich waren) und ein von SAXON-Zeichner Paul Raymond Gregory kitschig aber passend in Szene gesetztes Cover runden eine CD ab, die noch mehr Hörer überraschen wird. Sobald man das Niveau der oben genannten Songs über die komplette Spielzeit halten kann (was noch nicht der Fall ist), können die Kürbisse einpacken.

Besetzung:

Chris Bay – v, g
Sascha Gerstner – g
Ilker Ersin – b
dan Zimmermann – dr

FREEDOM CALL “Crystal Empire” Tracklist

  1. The King Of The Crystal Empire
  2. Freedom Call
  3. Rise Up
  4. Farewell
  5. Pharao
  6. Call Of Fame
  7. Heart Of The Rainbow
  8. The Quest
  9. Ocean
  10. Palace Of Fantasy
  11. The Wanderer

V.Ö. 02/01

Label: SPV

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