Nichts Neues unter dem blassen Mond. Was THY SERPENT und RAPTURE können, können auch FOREST OF SHADOWS. Sie alle mögen die alten MY DYING BRIDE, KATATONIA und ANATHEMA und machen heute dort weiter, wo diese Bands vor einiger Zeit aufgehört haben. Verdrießlicher, nachtfinsterer und grabeskalter Death-Doom-Metal scheint sich wieder größerer Beliebtheit unter den Skandinaviern zu erfreuen, was nicht weiter schlimm ist, solange so wunderschön tieftraurige Songs wie die von „Where Dreams Turn To Dust“ das Ergebnis sind.
Die drei Titel bringen es auf die stattliche Spielzeit von fast dreißig Minuten, und diese Länge brauchen die Songs auch, um ihre Wirkung zu entfalten. Herzergreifende Melodien, schwermütiger klarer Gesang und verzweifelte Growls im Wechsel sind die Basis für die Songs, selten klagt eine Violine oder trudelt eine zarte Flötenmelodie wie ein vom Herbst vergessenes Blatt im Winterwind durch die Gitarrenstürme. Neu ist das alles nicht, doch man kann kaum eindringlichere Musik in diesem Genre schreiben. Von lahmen Selbstmitleid-Epen ist das schwedische Duo weit entfernt, statt weinerlichen Einschlafstücken entrücken FOREST OF SHADOWS mit stellenweise verzweifelt-aggressiven Passagen und Doublebass-Dynamik in eine Welt, die schwarz und kalt ist, in der es aber auch Raum für Gefühlsausbrüche gibt . Die Klippen Lethargie und Kitsch umschiffen FOREST OF SHADOWS, und nehmen den Zuhörer mit auf das schwarze, kalte und dunkle Meer der Melancholie, über dem vereinzelt Sterne funkeln – Sterne wie diese drei Songs. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht vor ihrer Zeit verglühen, denn das Duo hat sich mittlerweile leider getrennt. Niclas Frohagen will aber unter dem Namen FOREST OF SHADOWS mit Gastmusikern weitermachen. Es besteht also Hoffnung auf ein ganzes Album.
Veröffentlichungstermin: 28.10.02
Spielzeit: 29:14 Min.
Line-Up:
Micce Andersson
Niclas Frohagen
Hompage: http://www.forestofshadows.com
Tracklist:
Eternal autumn
Wish
Of Sorrow Blue