FLOWING TEARS: Thy Kingdom Gone

Die Band hat sich zu einer starken Gothiccombo entwickelt, wie das aktuelle Album "Thy Kingdom Gone" beweist, das ich bestimmt noch öfters freiwillig in den Player schieben werde. Nach einigen Besetzungswechseln sind FLOWING TEARS ihrer Richtung nach wie vor treu geblieben und überzeugen mit einfachen Linien im gitarrenorientiertem Gothic Rock Gewand.

FLOWING TEARS hatte ich als langweilige und softe Vorband von THERION und MOONSPELL in Erinnerung behalten. Bei einem ihrer Auftritte reichte meine Begeisterung sogar, um mir ihr viertes Output Serpentine zuzulegen, damals noch mit Stefanie Duchêne an den Vocals. Nach einigen Hörrunden wanderten FLOWING TEARS aber nie wieder gehört zurück ins CD Regal.

Mittlerweile hat sich die Band allerdings zu einer starken Gothiccombo entwickelt, wie das aktuelle Album Thy Kingdom Gone beweist, das ich bestimmt noch öfters freiwillig in den Player schieben werde. Nach einigen Besetzungswechseln sind FLOWING TEARS ihrer Richtung nach wie vor treu geblieben und überzeugen mit einfachen Linien im gitarrenorientiertem Gothic Rock Gewand.

Besonders hervorzuheben ist die kraftvolle und melancholische Stimme von Helen Vogt, die den eingängigen Hooklines auf der Scheibe noch ein weiteres Stück Wiedererkennungswert verleiht. Muss eine Band einen Wechsel am Mikro vornehmen, verändert sich meist automatisch auch deren Musik. FLOWING TEARS hatten mit ihrer Wahl mächtiges Glück – die Stimmlage von Helen unterscheidet sich kaum von ihrer Vorgängerin. Neben der markanten Altstimme ist die Musik deutlich von rockigen Gitarren geprägt, Keyboardlinien kommen nur unterstützend an einigen Stellen zum Einsatz.

Helen Vogt interpretiert die einfache Hookline von Orchid Fire sauber mit ihrer tiefen und kräftigen Stimme, durch Flüstern kann sie auch bei anderen Liedern auf dem Album eine Gänsehaut erzeugen. In Kombination mit einem recht aggressiven und tighten Schlagzeug gibt Orchid Fire direkt die Stilrichtung von Thy Kingdom Gone vor. Miss Fortune, im Dreivierteltakt geschrieben, erzeugt durch das Piano, die tiefe Stimme, die tickende Uhr im Verlauf des Liedes und seine Zirkusmelodie eine recht dunkle Atmosphäre. Rain of a thousand years ist ein für FLOWING TEARS-Verhältnisse relativ langsamer und ruhiger Song mit tragender Melodie. Das mit stampfendem Rhythmus und harten Gitarrenriffs nach vorne gehende For my enemies setzt einen weiteren Akzent auf Thy Kingdom Gone.
Ausgerechnet für den Titelsong ihres Albums haben sich FLOWING TEARS Unterstützung von SAMAEL-Sänger Vorph geholt. Aber nicht nur durch die typischen Vocals, auch durch Songstruktur und Instrumentalisierung könnte das Lied glatt von SAMAEL interpretiert worden sein – mit Support von Helen, die erst bei einer Bridge zum Ende des Liedes einige Backgroundvocals singt.

Sobald man sich die Besetzung von FLOWING TEARS anschaut, fällt auf, dass Benjamin Buss jetzt sowohl den Job an der Gitarre als auch an den Keyboards übernommen hat. Es bleibt zumindest spannend, wie die Band dieses Problem live umsetzen wird. Bis dahin sei allen Fans von tragender und Gitarren geprägter dunkler Gothicmusik diese Platte wärmstens ans Herz gelegt.

Veröffentlichungstermin: 14.11.2008

Spielzeit: 54:41 Min.

Line-Up:
Helen Vogt: Gesang
Benjamin Buss: Gitarre, Keyboard
David Vogt: Bass
Stefan Gemballa: Schlagzeug
Label: Ascendance Records

Homepage: http://www.flowingtears.de/

MySpace: http://www.myspace.com/flowingtearsofficial

Tracklist:
1. Orchidfire
2. Pain Has Taken Over
3. Rain Of A Thousand Years
4. Grey
5. Thy Kingdome Gone
6. Words Before You Leave
7. Miss Fortune
8. Colossal Shaped Despair
9. Kismet
10. For My Enemies
11. Sounds Of The Neon Reign
12. The War We Left Behind

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner