Musik wie Zartbitterschokolade: süß, ein wenig bitter und klebrig. FLOWING TEARS, die früher FLOWING TEARS AND WITHERED FLOWERS hießen, bieten auf ihrem dritten Album “Jade” ruhigen Gothic Poprock. Eigentlich plätschern die Songs ganz angenehm vor sich hin, da gibt es nichts, was den Fluss an besinnlicher Melancholie stört – weder grobe Ausfälle im Songwriting noch richtig ergreifende Momente.
Sängerin Stefanie Duchene hebt sich äußerst positiv von den typischen Gothic-Trällerelfen ab, sie hat eine kraftvolle, dunkle Stimme, die den eigentlichen Reiz der Musik ausmacht. “The one I drowned” scheint wirklich nur auf diese Stimme zugeschnitten zu sein und beinhaltet genug an Gefühl, um den Hörer aufhorchen zu lassen. Leider kommt diese Leidenschaft sonst an keiner Stelle mehr so zum Ausdruck.
FLOWING TEARS haben ein Händchen für zartschmelzende Melodien
Die Instrumentierung drum herum ist allerdings nicht gerade innovativ. Vor allem der Schlagzeuger könnte ruhig mal ordentlich zuschlagen, besonders live muss sich dieser Mann doch zu Tode langweilen. Die Gitarren haben ihre besten Momente in zweistimmigen Melodiebögen wie bei “Under the red”, doch auch hier gilt: Ein bisschen mehr Druck hätte den Songs einiges an Dynamik verleihen können, so gehen die netten Ideen leider oft ein wenig unter.
FLOWING TEARS haben ein Händchen für zartschmelzende Melodien, die aber nach einer gewissen Zeit einfach zu süß sind und Sodbrennen verursachen können. Wer sich allerdings gerne einfach mal zurücklehnt und völlig stressfrei Musik an sich vorbeiziehen lassen möchte, der ist mit dieser mega-ruhigen Veröffentlichung ganz gut bedient.
FLOWING TEARS “Jade” Tracklist
Godless
Sistersun
Swallow
Lovesong for a dead child
Under the red
Turpentine
The one I drowned
Vanity
Radio heroine
Coma garden
Jade
White horses
Line-up:
Stefanie Duchene: Gesang
Benjamin Buss: Gitarre
Manfred Bersin: Gitarre
Frederic Lesny: Bass
Mike Volz: keyboards
Eric Hilt: Schlagzeug
Spielzeit: 44:51
Label: Century Media