FLESHTIZED: Here Among Thorns

Ob es im Falle von FLESHTIZED eine so gute Idee war, ausgerechnet einen MORBID ANGEL Song zu covern, sei mal dahingestellt. Wenigstens wird so gleich klar, in welche musikalische Richtung das amerikanische Trio stürmt. "Here Among Thorns" ist ordentliche, solide Brutalo-Ami-Death Metal Kost, doch zum wahrem Festschmaus fehlt die Raffinesse…

Ob es im Falle von FLESHTIZED eine so gute Idee war, ausgerechnet einen MORBID ANGEL Song zu covern, sei mal dahingestellt. Wenigstens wird so gleich klar, in welche musikalische Richtung das amerikanische Trio stürmt. „Rapture“, der Songs aus der blutbesudelten Feder von Trey Azagthoth fügt sich fast nahtlos in die bandeigenen Songs von FESHTIZED ein. Aber eben nur fast. Technisch geht die Leistung von FELESHTIZED vollkommen in Ordnung, Lehrmeister Pete Sandoval würde Drumer Gary White vermutlich wohlwollend auf die Schulter klopfen und auch der Gitarrist quitschfidelt sich blitzschnell in bester Ami Death Metal Manier durch die Songs. Doch der letzte Kick fehlt dem Album einfach. „Here Among Thorns“ ist ordentliche, solide Brutalo-Ami-Death Metal Kost, an der zwar nichts unangenehm aufstößt, doch zum wahrem Festschmaus fehlt die Raffinesse.

Dort, wo bei MORBID ANGEL noch immer eine Songidee durch die Prügelorgien schimmert, machen FLESHTIZED dieses Manko ihrer Songs mit technischen Kunststückchen wett – in diesem Punkt können auch IMMOLATION als vergleichbare Band hergezogen werden. Das Problem bleibt dasselbe: FLESHTIZED sind vom spielerischen Können über jede Kritik erhaben, doch Eigenständigkeit such man auf „Here Among Thorns“ vergeblich.

Überdurchschnittlichen Fähigkeiten an den Instrumenten sowie brutale Growls machen allerdings noch lange kein sehr gutes Album. Mit „Feral Earth“ und dem Nackenbrecher „Rise Of The Fallen“ zeigen die Amis zwar, dass sie auf dem richtigen Weg sind und auch so etwas wie Atmosphäre in ihren Songs transportieren können, doch die Mehrzahl der Songs beschränkt sich auf eine – wenn auch beeindruckende – Demonstration des musikalischen Könnens, wobei der Spaß manchmal auf der Strecke bleibt. Potential ist da, rohe Brutalität ist auch da und Ami-Death-Komplettisten kommen mit diesem Album sicher auf ihre Kosten – doch es gibt eben auch Bands, die ähnliche Musik atmosphärischer spielen.

Tracklist:

Ill Divine

Deplorable

Everything Dies

Here Among Thorns

Feral Earth

Bound In Unity

Rise Of The Fallen

Clash Dimension

Rapture

Spielzeit: 33:51

Besetzung:

Casey Robertson – Vocals/Gitarre

Garth Lovvorn – Bass

Gary White – Schlagzeug

Label: Mighty Music

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner