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FIREWIND: Forged By Fire

Eine überzeugende Symbiose aus Detailverliebtheit und Spontanität: Auf ihrem nunmehr dritten Album verbinden die Mannen um Saitenhexer Gus G. konsequent all ihre Stärken und kreieren eine zeitlos frische Mixtur aus traditionellen Hardrock-Klängen und treibendem Power Metal. Empfehlenswert!

Ich muss zugeben, dass ich schon ein wenig geschockt war, als Gus G. Ende letzten Jahres seinen Dienst bei meinen Lieblingen DREAM EVIL quittiert hatte, schließlich war der Ausnahmegitarrist, der ansonsten noch bei den Senkrechtstartern von MYSTIC PROPHECY und NIGHTRAGE zu Gange ist, nicht unmaßgeblich daran beteiligt, dass deren letztes Album The Book Of Heavy Metal (nicht nur bei mir) wie eine Granate eingeschlagen ist! Da er seinen Ausstieg damit begründet hatte, dass er sich intensiver seiner Hauptband FIREWIND widmen möchte, warteten viele Fans natürlich gespannt auf den neuen Output des schwedisch/griechischen Quintetts und man fragte sich, ob sich Gus´s Vorhaben tatsächlich auch bewähren würde.

Nun hat das Rätselraten ein Ende, denn FIREWIND haben mit Forged By Fire ihr bisher reifstes Album veröffentlicht und räumen mit schierer Selbstverständlichkeit alle besagten Zweifel über die Zukunft der Formation aus dem Weg. Ich bin mir zwar nach wie vor nicht sicher, ob die Qualität des dritten Albums einer Combo für das weitere Bestehen wirklich so maßgeblich ist, wie es von Seiten vieler Experten mit gehobenem Zeigefinger proklamiert wird, doch falls diese Leute tatsächlich Recht haben sollten, haben FIREWIND zweifelsohne einen soliden Grundstein für eine vielversprechende Karriere gelegt. Klar, die beiden Vorgänger Between Heaven And Hell und vor allem Burning Earth sind ebenso zwei hervorragende Alben und hoben sich schon vor Jahren deutlich vom nur so vor sich hindümpelnden Power Metal- und Hardrock-Durchschnitt ab, doch klingt das neue Werk einfach noch eine ganze Spur frischer und liefert eine zeitlose Symbiose aus Detailverliebtheit und Spontanität.

Egal, welchen der insgesamt zehn Tracks man nun auch anwählt: jeder Song besticht durch ausgefeiltes Songwriting, welches die Wechselspiele aus wuchtigen (und damit meine ich auch wuchtigen) Gitarrenriffs und catchy Hooklines nie berechenbar aussehen lässt. Der kernige, fernab von Eunuchen-Tonlagen wütende Gesang von Neuzugang Chity Somapala (Ex-AVALON, MOONLIGHT AGONY), verleiht dem dynamischen Soundfundament zwar kein vollkommen neues Gesicht, ist aber eindeutig facettenreicher und eigenständiger als die Vocals des Vorgängers Stephen Fredrik und auch bei der Ballade Land Of Eternity kann der Fronter klar überzeugen, auch wenn man ihm des Öfteren recht deutliche Parallelen zu SCORPIONS-Sänger Klaus Meine nicht ganz absprechen kann. Doch wen stören gewisse Analogien zu anderen Größen schon, wenn großartige Kompositionen wie der Quasi-Titeltrack Kill To Live, das epische Hate World Hero oder das nur vom Namen her an TWISTED SISTER erinnernde Riffmonster Burn In Hell für alles entschädigen können?

Unterm Strich ist FIREWIND mit dem neuen Release also der ganz große Wurf gelungen und die im Vorfeld herausposaunten Lobhudeleien waren wesentlich mehr als nur heiße Luft: Das Feuer beginnt allmählich so richtig zu lodern und Forged By Fire gehört für mich schon jetzt zu den ganz großen Veröffentlichungen des noch jungen Jahres 2005! Wer auf traditionelle Acts wie JUDAS PRIEST und DIO steht und auch von modernem Power Metal der Marke ANGEL DUST oder MASTERPLAN angetan ist, wird an dieser CD seine feurig-helle Freude haben. Auch wenn DREAM EVIL mit Gus G. einen wichtigen Ideengeber in ihren Reihen opfern mussten: Es hat sich verdammt noch mal bewährt!

Veröffentlichungstermin: 24.01.2005

Spielzeit: 44:29 Min.

Line-Up:
Chitral Chity Somapala – vocals

Gus G. – guitars

Petros Chriso – bass

Stian Kristoffersen – drums

Bob Katsionis – keyboards

Produziert von Fredrik Nordström
Label: Century Media

Homepage: http://www.firewind.gr

Tracklist:
01. Kill To Live

02. Beware The Beast

03. Tyranny

04. The Forgotten Memory

05. Hate World Hero

06. Escape From Tomorrow

07. Feast Of The Savages

08. Burn In Hell

09. Perished In Flames

10. Land Of Eternity

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