FIREBALL MINISTRY: The second great awakening

„The second great awakening” ist ohne Zweifel eine coole Scheibe und Leute die sich eine Mischung aus gemäßigteren BLACK LABEL SOCIETY, rockigen PRIDE & GLORY und angestonerten MONSTER MAGNET mit einem kleinen Touch BLACK SABBATH vorstellen können sollten unbedingt reinhören oder am Besten gleich zugreifen um die Klasse dieser Scheibe nach einigen Durchgängen selber zu erkennen.

Passend zu ihrer Herkunft (Hollywood/L.A.) träumen FIREBALL MINISTRY von großen Taten und wollen in der typischen amerikanischen Bescheidenheit die Welt des Heavy Metal revolutionieren und wieder zur alten Größe verhelfen. Auf den zweiten Blick sieht das ganze natürlich nicht ganz so spinnig aus, die Band bietet das alles mit einem Augenzwinkern. Der Grundstein von FIREBALL MINISTRY liegt in New York, Sänger Reverend Rota lernte Gitarristin Emily auf dem College kennen und nachdem in Ihrer Heimat nichts zu holen war gingen sie nach L.A., wie es halt damals fast jeder gemacht hat, der ein Instrument halten konnte. Dort fanden sie Drummer John und Basserin Janis die mit ihrer Female-Metal-Band L7 bereits keine Unbekannte mehr war. Immerhin kann FIREBALL MINISTRY bereits auf Konzerte mit Bands wie MOTÖRHEAD, DANZIG
und FU MANCHU zurückblicken. Der oft gebrauchte Begriff Stoner-Rock kommt jedoch irgendwie nicht so recht passend rüber. Sicher berührt man diesen Sound gelegentlich, aber irgendwie klingt das ganze mehr nach einer Light-Version von BLACK LABEL SOCIETY mit einem Touch von MONSTER MAGNET und eben einer leichten Prise Stoner, in den schleppenden Momenten klingten FIREBALL MINISTRY gar etwas nach den Kultdoomern LAS CRUCES oder ABDULLAH.

Auf ihrem dritten Album bietet die Band 11 Songs (plus Intro) die erst nach einigen Durchläufen richtig zünden. Beim einmaligen Hören gefällt die Scheibe, aber irgendwie hat man das Gefühl dass die Songs etwas an einem vorbeiplätschern. Oberflächlich gehört fehlen erstmal die Überraschungen, nach einigen Durchgängen wächst die Platte aber deutlich. Erst nach 5-6 Runden ist bei mir die Bombe geplatzt und „The second great awakening“ wandert nun ständig in den Player. Lauscht man etwas genauer in die recht simpel scheinenden Strukturen hört man deutlich dass die Musiker eine Menge zu bieten haben, nur wird dies nicht mit plakativen Soloeinlagen in den Vordergrund gezogen. Die geile Rhythmusarbeit von Drummer John und Basslady Janis packt gnadenlos zu, Gitarrenbabe Emily spielt viele Typen locker an die Wand und weiß vor allem zu begeistern wenn sie ein paar bluesige Southernrock-Leads zum Besten gibt. Am markantesten aber ist die Stimme von Sänger/Gitarrist Reverend, irgendwo zwischen einem nörgeligen OZZY und Francis Rossi (STATUS QUO) hat sie doch einen ganz eigenen Klang und bei den etwas raueren Passagen denkt man schon mal an die Originalstimme von Fossy-Bär (Muppets). Die Texte sind frech und oft ironisch, der Sound der Scheibe knackig und fett (Produzent Raskulinecz konnte für die FOO FIGHTERS bereits einen Grammy einfahren). Hammersongs wie „King“, „Master of none“, „The Sinner“, „Flatline“ oder „Rolling on“ gröhlt man sofort mit, das doomige „Choker“ (LAS CRUCES lassen grüßen) oder Southern-Einflüsse („Maidens of venus“) sorgen für Abwechslung.

„The second great awakening” ist ohne Zweifel eine coole Scheibe und Leute die sich eine Mischung aus gemäßigteren BLACK LABEL SOCIETY, rockigen PRIDE & GLORY und angestonerten MONSTER MAGNET mit einem Touch BLACK SABBATH
vorstellen können sollten unbedingt in der Songs auf der Homepage reinhören oder am Besten gleich zugreifen um die Klasse dieser Scheibe nach einigen Durchgängen selber zu erkennen.

03.11.2003

Spielzeit: 46:27 Min.

Line-Up:
Reverend James A. Rota – Vocals, Guitars

Emily J. Burton – Guitar

Janis Tanaka – Bass

John Oreshnick – Drums

Produziert von Nick Raskulinecz
Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.fireballministry.com

Email: james@fireballministry.com

Tracklist:
1 The Second Great Awakening

2 King

3 The Sinner

4 Master Of None

5 Daughter Of The Damned

6 Flatline

7 In The Mourning

8 He Who Kills

9 Rollin` On

10 Choker

11 Maidens Of Venus

12 Dark Descend (Bonustrack)

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