FIELDS OF THE NEPHILIM: Fallen

Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte. Das wird zumindest behauptet. Im Falle von der neuesten Veröffentlichung der FIELDS OF THE NEPHILIM trifft das Sprichwort weniger zu. Denn „Fallen“ ist das Ergebnis des wohl ewig währenden Zwistes zwischen Mastermind Carl McCoy und Jungle Records.

Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte. Das wird zumindest behauptet. Im Falle von der neuesten Veröffentlichung der FIELDS OF THE NEPHILIM trifft das Sprichwort weniger zu. Denn „Fallen“ ist das Ergebnis des wohl ewig währenden Zwistes zwischen Mastermind Carl McCoy und Jungle Records. Vereinfacht ausgedrückt geht es darum, dass Jungle Records es satt hatten, fünf Jahre auf ein neues Album zu warten und sich deswegen entschieden haben, einige Demos zu veröffentlichen. McCoy seinerseits ist nun nicht bereit, diesen Release als offizielle FIELDS OF THE NEPHILIM / THE NEPHILIM Veröffentlichung anzuerkennen. Die ausführlichen Statements gibt es auf der Homepage von Jungle Records beziehungsweise der offiziellen FIELDS OF THE NEPHILIM Seite.

„Fallen“ ist somit auch kaum als reguläres THE NEPHILIM Album anzusehen. Mal ganz abgesehen, dass McCoy den Namen FIELD OF THE NEPHILIM seit 1991 nicht mehr verwendet hat, wird bei genauerem Hinsehen und Hinhören schnell deutlich, dass „Fallen“ eine Mogelpackung ist.

Die Songs „One More Nightmare“ und „Darkcell A.D.“ wurden bereits vor einiger Zeit als Single veröffentlicht. Genaugenommen ist „Darkcell A.D.“ noch viel älter, denn der Song ist eine Neuaufnahme eines Titels aus den Achtzigern .Ein anderes Beispiel ist „The Premontion“: Bei einer Spiellänge von knapp einer Minute vierzig kann man kaum von einem Song sprechen, „Intro“ wäre weitaus passender – allerdings fehlt der dazugehörige Song!

Doch, um noch mal eine Binsenweisheit einzuflechten, alles hat zwei Seiten. Dass Teile der CD bereits seit Ewigkeiten bekannt sind, ist eine Sache. Tatsache ist auch, dass es auf „Fallen“ einige Titel gibt, die den Bogen von den alten FIELDS OF THE NEPHILIM Gothic Klassikern zu den eher metal-kompatiblen Tracks der „Zoon“ Ära schlagen und teilweise den Zauber dieser Band wieder aufleben lassen.

Die drei ersten Songs „Dead To The World“, „From The Fire“ und „Thirst” wiegen zunächst in trügerischer Sicherheit. Die atmosphärische Dichte, die unglaubliche Stimme McCoys, die auch über all die Jahre nichts von ihrer beschwörenden Magie verloren hat, und die wunderbaren Melodien lassen zunächst die Hoffnung aufkommen, dass das Wunder tatsächlich geschehen ist und dass die FIELDS zurück sind – auch wenn sie mit diesen Songs nicht nahtlos an alte Glanztaten anknüpfen können. Auch „Subsanity“ ist einer dieser Gänsehaut-Songs, bei dem man einfach nur die Augen schließen muss und sich von McCoys Stimme hypnotisieren lassen kann. Doch auch dieser Song war bereits auf einer Compilation vertreten. „Hollow Doll“ ist ebenfalls ein wunderschöner Titel, bei dem das Markenzeichen dieser Ausnahmeband einmal mehr überdeutlich wird: Atemberaubend ergreifender Gesang und diese typische, unheimlich-schöne Atmosphäre, die wie dichter Nebel aufsteigt und alles verschlingt. Höhepunkt des Albums ist der Titeltrack „Fallen“. Obwohl McCoys Stimme für meinen Geschmack etwas zu oft durch den Verzerrer gejagt wurde, haben die Textzeilen „I see the fire in your eyes“ diese Magie, die einem in den Songs ertrinken lassen kann. Lediglich das unglaublich lieb- und gefühllose Ausfaden des Songs kann den Hörer schnell in die kalte Realität zurückholen.

Über Sinn und Zweck dieser Veröffentlichung kann man sich stundenlang streiten. Ich glaube allerdings, dass „Fallen“ für all diejenigen, die süchtig nach FIELDS OF THE NEPHILIM sind eine passable Ersatzdroge darstellt, die stellenweise das Feuer in den Augen wieder entfachen kann. Wer allerdings nicht auf eine vollständige Diskographie zurückgreifen kann, sollte sich statt „Fallen“ die fehlenden Originalalben besorgen.

Tracklist:

Dead To The World

From The Fire

Thirst

Darkcell

Subsanity

Hollow Doll

Fallen

Deeper

Premonition

One More Nightmare

Spielzeit:40:21

Besetzung:

Tja…nix genaues weiß man nicht.

Label: Jungle Records/Oblivion/SPV

VÖ: 7. 10. 2002

Hompage: http://www.fieldsofthenephilim.com

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