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FIDDLER´S GREEN: Drive Me Mad

Wer also nach frischem Hochgeschwindigkeitsfolk hungert, wird hier satt werden. Wer eher auf gefühlvolle Klänge und traditionelle Arrangements steht, bekommt dagegen nur wenig geboten, da gerade die beiden ruhigeren Stücke wenig spektakulär ausgefallen sind.

Es dürfte wenig Orte geben, an denen FIDDLER´S GREEN noch nicht live aufgetreten sind. Anno 2007 geht das Speedfolk-Sextett noch einen Schritt weiter und präsentiert mit Drive Me Mad ein Album, dessen Stücke im Studio live eingespielt wurden. Wenn eine Band in ihrer Karriere weit über 1000 Konzerte gespielt hat, hört man das unweigerlich im Zusammenspiel. Entsprechend profitiert die CD von der Interaktionsenergie. Gleichzeitig klingt das Resultat höchst professionell, nicht zuletzt weil das Album oberamtlich produziert wurde.

Die größte Veränderung stellt sicherlich der Weggang von Hauptsongwriter Peter Pathos dar. Während Sänger/Gitarrist Pat Prziwara die entstandene Lücke klanglich füllt (leider ohne Tin Whistle), lebt in kompositorischer Hinsicht nun die ganze Band ihre Kreativität aus. Erwartungsgemäß sind FIDDLER´S GREEN dabei ihrem Stil treu geblieben. Mitgröhlsongs im Uptempo-Bereich wechseln sich mit traditionelleren Jigs und Balladen ab. Das Grundgerüst bildet immer noch die rockige Rhythmusgruppe. Darüber toben sich die restlichen Bandmitglieder nach Lust und Laune aus. E-Gitarren und Punkanleihen (Folk´s Not Dead) gibt es ebenso wie irische Geigenpassagen (Shamrock Tunes) und Zungenbrechergesänge (I´m Here Because I´m Here).

Zu den Höhepunkten zählen das flotte The Night Pat Murphy Died und das Instrumental Bretonix. Hier kann die Band mühelos an alte Glanztaten anknüpfen und das triste Winterwetter draußen in Vergessenheit geraten lassen. Die restlichen Songs sind unterhaltsam, jedoch selten fesselnd. Die CD hinterlässt trotzdem einen positiven Gesamteindruck. FIDDLER´S GREEN sind einfach zu routiniert, um ein schwaches Stück abzuliefern, und ausnahmslos jeder Track lässt sich mit ein paar Bier problemlos schöntrinken. Wer also nach frischem Hochgeschwindigkeitsfolk hungert, wird hier satt werden. Wer eher auf gefühlvolle Klänge und traditionelle Arrangements steht, bekommt dagegen nur wenig geboten, da gerade die beiden ruhigeren Stücke wenig spektakulär ausgefallen sind.

Veröffentlichungstermin: 12.01.2007

Spielzeit: 68:19 Min.

Line-Up:
Ralf Albi Albers: Gesang, Gitarre, Bouzouki, Mandoline, Banjolin
Pat Prziwara: Gesang, Gitarre, Banjolin
Tobias Heindl: Geige, Gesang
Stefan Klug: Akkordeon, Bodhrán
Rainer Schulz: Bass
Frank Jooss: Schlagzeug

Label: Deaf Shepherd Recordings

Homepage: http://www.fiddlers.de

Tracklist:
1. Irish Air
2. Folk´s Not Dead
3. The Night Pat Murphy Died
4. Salonika
5. Rollin´
6. When Will We Be Married
7. Another Spring Song
8. Bretonix
9. Lukey
10. Marie´s Wedding
11. Long Gone
12. I´m Here Because I´m Here
13. All These Feelings
14. (You) Drive Me Mad
15. Captain Song
16. Into Your Mind
17. Shamrock Tunes
18. Don´t Let Go
19. Whack Me
20. Creel 2007

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