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FESTERING SALIVA: Zeroline [Eigenproduktion]

Eine brutale und melodische Variante des Death Metal, die sich trotz kleinerer Schwächen hinter der Konkurrenz nicht zu verstecken braucht.

Fünfeinhalb lange Jahre ist es her, dass FESTERING SALIVA mit Realm Of The Forgotten von sich hören ließen – eine Schande. Die Band machte seinerzeit einen qualitativen Quantensprung, nur um wieder von ständigen Besetzungsproblemen heimgesucht zu werden. Sänger Roland Wagner hat seitdem abermals die gesamte Band ausgetauscht, um wieder einen Sprung nach vorne zu nehmen. FESTERING SALIVA versammeln nun ein paar junge Wilde in der Band, ebenso wie einige bekannte Gesichter der Münchner Underground-Szene. Entsprechend klingt Zeroline frisch und ungestüm, ist gleichzeitig aber gut geschrieben und sehr abwechslungsreich.

Am besten gefallen FESTERING SALIVA, wenn sie zwischen Melodie und Technik flott und unbekümmert derben Death Metal zwischen späten CARCASS und CANNIBAL CORPSE zelebrieren, da werden starke Songs wie Bloodthirst, Evil Undead und der Titelsong geradezu aus dem Handgelenk geschüttelt. Eindimensional ist Zeroline nicht, das Quintett bemüht sich um Abwechslung und paart das mit routiniertem, solidem Songwriting. Es gibt daneben einige Ausbrecher in Richtung purer Brutalität wie 3 Minutes und Down Through The Gullet, eine derbe Deathrock-Nummer namens A Phonic Facial oder auch ein moderneres Stück wie Rising, bei dem ich an IN FLAMES zu Zeiten von Clayman denken muss. Leider klingt letzteres ziemlich aufgesetzt und will nicht in den Kontext des Albums passen.

FESTERING SALIVA verarbeiten Einflüsse der alten US-Death Metal-Schule mit einer Melodiosität, die seit Heartwork immer wieder im Death Metal zu finden ist. Das geht fast immer gut, da die Münchner versierte Musiker sind. Gerade die Gitarren sind sehr vielschichtig und die Musiker beherrschen alle Death Metal-Disziplinen mühelos. Das Schlagzeugspiel ist kräftig und verspielt, die Produktion ist wuchtig und dreckig, nur der Gesang könnte ein wenig mehr vom tiefen Grunzen hin zu mehr Diversität gelangen. Zeroline mag ein kurzes Album mit ein paar Schwächen sein, es ist aber auch ungestümes Werk, das sich hinter der Konkurrenz nicht zu verstecken braucht. Wer Death Metal brutal und gleichzeitig melodisch braucht, sollte FESTERING SALIVA und ihrem Drittwerk eine Chance geben.

Veröffentlichungstermin: 19. Oktober 2012

Spielzeit: 33:21 Min.

Line-Up:
Roland Wagner – Vocals
Danny Klupp – Lead Guitar
May Steiner – Rhythm Guitar
Michl Szabo – Bass
Florian Puchert – Drums

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.facebook.com/festeringsaliva

Mehr im Netz: http://www.reverbnation.com/festeringsaliva

Tracklist:
1. Bloodthirst
2. Torn Apart
3. Evil Undead
4. Military Song II
5. Rising
6. 3 Minutes
7. A Phonic Facial
8. Down Through The Gullet
9. Zeroline

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