FESTERING FLESH: Root [Eigenproduktion]

Na bitte, es geht doch: FESTERING FLESH haben sich an den Eiern gepackt und überzeugen mit neu gewonnener Reife.

Fast vier Jahre ist es her, dass ich mich über die damaligen Ausdünstungen der Österreicher aufgeregt habe – und siehe da, sie sind noch immer am Leben. Und dieses Mal hinterlassen sie bei mir einen viel positiveren Eindruck. Vorbei sind die Zeiten in denen man mit ekligen Covers und einem fragwürdigem Image Aufsehen erregen musste – heute sind FESTERING FLESH reifer, und das nicht nur musikalisch.

Eines ist geblieben, und zwar die Liebe zum Death Metal. Und was soll ich sagen, heute nimmt man der Band diesen auch mehr ab als früher. Root ist nämlich eine EP, die musikalisch viele Reize hat. Einerseits gibt es viele melodische wie morbide Riffs, die eine dunkle Atmosphäre verbreiten und der Mini einen bösen Touch geben. Hauptsächlich Fans von melodischen Death Metal-Bands werden sich angesprochen fühlen, doch nicht nur AT THE GATES wird munter gehuldigt, so manche Riffs könnten auch direkt aus Florida stammen. Besonders eigenständig sind FESTERING FLESH zwar nicht, aber Spaß macht das Hören von Root auf jeden Fall und durch die vielschichtigen Arrangements und die vielen eingebauten kleinen Details hört man auch gerne öfter hin.

Technisch sind die Musiker einwandfrei, Könner sind bei FESTERING FLESH definitiv am Werk, gerade Schlagzeuger Georg Heine, der die Geschwindigkeitswechsel von rasend schnell bis hin zu schleppend und schwer bestens meistert. Sänger Phillipp glänzt mit seiner variablen Stimme, die kräftig und wütend die instrumentale Arbeit schön unterstreicht. Die Österreicher haben nur mit ein paar kleinen Defizite im Songwriting zu kämpfen: In Gods of All Gods beispielsweise sind die Wechsel von schnellen zu langsamen Passagen zu abrupt und wirken unsauber. Im abschließendem Number Eleven of Seven ziehen sich einige Passagen zu sehr hin, das hätte es in Anbetracht des restlichen Materials nicht gebraucht.

Dennoch ist Root eine äußerst abwechslungsreiche und gut produzierte Eigenproduktion, die Todesbleier auf jeden Fall antesten sollten. Vor vier Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich dies je schreiben würde, aber FESTERING FLESH sind eine äußerst reife und ernstzunehmende Death Metal-Band, von der es hoffentlich noch viel zu hören geben wird. Auf das Debütalbum bin ich nach dieser Überraschung so richtig gespannt. Bis dahin schreibt an FESTERING FLESH, Zirkusgasse 47/6/13, 1020 Wien, Austria oder besucht die Band im Netz und ladet euch Root kostenlos herunter.

Spielzeit: 14:12 Min.

Line-Up:
Guitars: Gerald Prentner

Vocals: Philipp Eisserer

Bass: Patrick Fian

Drums: Georg Heine

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.festeringflesh.com

Email: festering_flesh@gmx.at

Tracklist:
1. Root

2. The Departure

3. God of All Gods

4. Number Eleven of Seven

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