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FAANEFJELL: Trollmarsj

Troll in den Bergen, Troll im Wald, überall Trolle in Norwegen…überall! Und..: Auf Norwegen ist schwarzmetalltechnisch eben doch noch immer Verlass.

Wie beruhigend ist es doch, dass eine Weisheit selbst im Jahr 2010 nicht ganz an Wahrheitsgehalt verliert: Auf Norwegen ist schwarzmetalltechnisch eben doch noch immer Verlass. Klar, es gibt Negativbeispiele, die diese Aussage Lügen strafen, aber FAANEFJELL bügeln da wieder tüchtig aus. Das Quintett hat sich zwar erst 2009 in Kristiansand formiert, aber musiziert wird schon wie bei den Grossen. Mit einem Demo hält man sich nicht auf, “Trollmarsj” kommt gleich bei einem Label raus und ist ein ernstzunehmendes Debüt.

Produktionstechnisch geht “Trollmarsj” schon mal in Ordnung, wenngleich der Drumsound hätte authentischer und druckvoller ausfallen können. Musikalisch beackern FAANEFJELL wohl ausgekundschaftetes Gebiet, auf riskante Innovationen lässt man sich nicht ein. Trolle sind das einzige nationale Problem in Norwegen, und so werden sie lyrisch ausgiebig behandelt. Trolle am Berg, Trolle im Wald, überall Trolle. Musikalisch untermalt wird das ganze durch folkig-paganen Black Metal, melodiös, hie- und da symphonisch, hie und da mit traditionell-anmutenden Intermezzi angereichert (“Slaat”). Ganz ernst und gänsehauterzeugend sind FAANEFJELL nicht, das unterscheidet sie von wesentlich melancholischeren Genregenossen wie MYRKGRAV oder COR SCORPII. Logisch erreichen FAANEFJELL auch nicht den enormen Kult-Tiefgang der Meister von WINDIR, wenngleich sie der Legende mit einem originalnahen Cover von “Soknaldalr” Tribut zollen.

Doch bierernst wollen FAANEFJELL wohl gar nicht sein. Denn neben den symphonischen Versatzstücken gibt es reichlich Futter für Anhänger von Bands wie FINNTROLL, KORPIKLAANI, EQUILIBRIUM oder ENSIFERUM. Somit eine klare Absage an dauerhafte norwegische Schwermut – wenngleich FAANEFJELL oft typisch norwegisch klingen, etwa wenn sie cleane Gesänge erschallen lassen oder Grieg metallisieren (macht Spass: “Til Kamp”).

Es wird sich zeigen, ob sich dieser Mittelweg für FAANEFJELL auszahlt. Das Entscheidende wird sein, wie sich die Band songwriterisch entwickelt. Songs wie “Faanetrollets Vise” zeigen Potential, stellenweise flacht “Trollmarsj” aber auch wieder ab. Der Grundstein ist gelegt, mögen die norwegischen Trolle bei FAANEFJELL für kreative Produktivität sorgen…

Veröffentlichungstermin: 19.11.2010

Spielzeit: 49:24 Min.

Line-Up:

Syrtroll (Benjamin Isar Jørgensen) – Vocals
Grimtroll (Kim-Arly Karlsen) – Gitarre
Draagyn – Gitarre
Beist – Bass
Berserk – Drums

Label: Mayhem Music

Homepage: http://www.myspace.com/faanefjell

Tracklist:

1. Der Var Engang et Fjell
2. Faanetrollets Vise
3. Trollmarsj
4. Tre Tinner Bakom Bruen
5. Soknardalr
6. Drikkegilde i Jotunheimen
7. Slaatt
8. Hedningens Time
9. Til Kamp
10. Her Hersker kun Troll og Mörkemænn

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