War die letzte Platte Undeceived schon recht schwerverdaulicher Stoff aus heftigem Death Metal, progressiven und jazzigen Parts, so steht den hohen Ansprüchen der EXTOL-Fans das neue Album „Synergy“ in nichts nach.
„Synergy“ ist einerseits eine Ecke heftiger und thrashiger ausgefallen, andererseits erhöhten die Norweger den Frickelfaktor und die Progressivelemente um ein Vielfaches. Da haben wir auch schon das Problem. EXTOL zeigen auf „Synergy“, wie perfekt sie ihre Instrumente bedienen können und dass sie bei fünfunddreißig Taktwechsel innerhalb zwei Minuten wahrscheinlich noch gelangweilt sind. Progressive Mucke hin oder her – die Scheibe ist damit einfach zu überladen. Es sind etliche coole Ansätze und Ideen in den elf Kompositionen vorhanden, werden aber durch oben genannte Gründe auf die Dauer zu sperrig und schaden dem Hörfluss. Sehr schön finde ich den erhöhten Thrash Metal-Anteil, der oft an die Techno-Thrasher von BELIEVER erinnert. Wenn EXTOL mehr in die Death Metal-Kerbe schlagen , dürfen Vergleiche zu ATHEIST oder CYNIC nicht außen vor bleiben. Besonders bei „Paradigms“, mit melancholisch-krankem weiblichen Vocals der norwegischen Sängerin Maria Solheim, sind große Ähnlichkeiten zur Focus-Scheibe von CYNIC auszumachen.
EXTOL machen, im Gegensatz zu den erwähnten Bands, den Fehler die Songs so vertrackt und mit wirren Harmonien zu gestalten, dass dem Hörer (bis auf das ruhige „Aperture“) kaum Zeit zum Luft holen und Nachdenken bleibt. Die notwendige Eingängigkeit von „Undeceived“ ist leider auf der Strecke geblieben uns so ist „Synergy“ nur den beinharten Prog-Freaks der härteren Gangart zu empfehlen.
Veröffentlichungstermin: 26.05.2003
Spielzeit: 42:43 Min.
Line-Up:
Peter Espevoll: vocals, acoustic guitar
Ole Børud: guitars, vocals
Christer Espevoll: guitars
Jon Robert Mjåland: bass
David Husvik: drums, backing vocals
Produziert von Borge Finstad
Label: Century Media
Hompage: http://www.undeceived.net
Tracklist:
Grace For Succession
Paradigms
Psychopath
Blood Red Cover
26 Miles From Marathon
Confession Of Inadequacy
Scrape The Surface
Thrash Synergy
Aperture
Emancipation
Nihilism 2002