Also ich muss sagen, dass ich viel aushalte, aber zweieinhalb Stunden EXHUMED am Stück ist dann doch ein wenig viel. Nein, EXHUMED waren nicht überkreativ im letzten halben Jahr, Platters of Splatter ist kein neues Album mit satten 140 Minuten an neuen Songs – wie der Titel zeigt – nein, das hier ist ein besonderer Leckerbissen für die Fans, die für ihre Lieblinge keine hunderte von Euro ausgeben wollen, nur um die raren Veröffentlichungen ihrer Faves zu Hause zu haben.
Eine beträchtliche Anzahl an Demos, Sampler- und Splitbeiträgen sowie Japan-Bonustracks sind auf Platters of Splatter vertreten, gehen daher logischerweise in Sachen Sound, Technik und Songwriting teils weit auseinander, doch richtig mies wird die Qualität zum Glück nie. Egal ob es um die sehr gesuchte Split mit HEMDALE oder um die Demos geht, EXHUMED zeigen trotz ihres offensichtlichen Alkoholproblems immer ein Mindestmaß an Professionalität. Das Remastering von Scutt Hull konnte in den meisten Fällen noch einiges rausreißen, vor allem wenn man sich vorstellt wie einiges vorher geklungen haben muss.
EXHUMED gefallen mir auf Platters of Splatter oft richtig gut, als hätten sie ihre wahren Highlights für die kleinen Anlässe aufgehoben. Sicherlich, alles ist nicht mein Geschmack, aber gerade die grindigen Attacken sitzen meist ordentlich, gerade wenn sie im Uptempo-Bereich angesiedelt sind. Dabei überragen gerade die Splitbeträge zu den 7-Scheiben mit SANITY´S DAWN, PALE EXISTENCE und GADGET und dem legendären Split-Album mit HEMDALE. Ebensfalls witzig und genial: das KING DIAMOND-Cover No Presents for Christmas, bei dem einer der Jungs auch mal die Kopfstimme einsetzt. Mehr schlecht als recht zwar, aber gut gemeint.
Dagegen sind die frühen Demos auf der zweiten CD sehr gewöhnungsbedürftig, der Sound ist dementsprechend verwaschen, undifferenziert und die damals noch wirklich jungen Burschen hatten auch nicht große Erfahrung an den Instrumenten. Da konnte auch das Remastering nicht mehr viel retten. Daher sind die Demos vielleicht interessant, keinesfalls jedoch ein großer Hörgenuss, zumindest nicht aus heutiger Sicht. Doch eins muss man EXHUMED lassen: Ihre Demos sind immer noch besser, als die Veröffentlichungen vieler Death-Grind Bands, die mir permanent ins Haus flattern.
Value for Money wird in jedem Fall geboten, da die randvolle Doppel-CD zum Preis von einer kommt. Passend dazu ist auch die Aufmachung sehenswert, denn es werden alle Covers abgebildet, viele Fotos finden sich wieder und es gibt detaillierte Infos und Linernotes. Alles in allem ist diese Compilation essentiell für alle EXHUMED-Jünger, die ihre raren Veröffentlichungen nicht im Schrank stehen haben. Wer EXHUMED kennen lernen will, ist auch gut mit dieser liebevoll zusammengestellten Compilation bedient, selbst wenn sich beim Hören am Stück definitiv Ermüdungserscheinungen einstellen.
Veröffentlichungstermin: 29. März 2004
Spielzeit: 70:57 + 73:32 Min.
Line-Up:
Matt Harvey – Guitar & Vocals
Mike Beams – Guitar & Vocals
Bud Burke – Bass
Col Jones – Drums
Label: Relapse Records
Homepage: http://www.exhumed.us
Email: goreified@hotmail.com
Tracklist:
CD1:
1. Horrendous Member Dismemberment
2. Septicemia (Festering Sphinctral Malignancy Part II)
3. Masochistic Copromania
4. Necrovores: Decomposing the Inanimate
5. Disinterres, Digested and Debauchered
6. Bone Fucker
7. The Naked and the Dead
8. Necro-Transvestite
9. Torso
10. Dissecting the Caeated Omentum
11. Death Metal
12. Goreified
13. Emeticide
14. Pus Grinder
15. Torso 2000
16. Totally Fucking Dead
17. Dead Again
18. Gory Melanoma
19. Nocro-Voyeur
20. Indignities to the Dead
21. Masterpieces
22. Instruments of Hell
23. Carneous Corneal Carbonization
24. Blood and Alcohol
25. Oozing Rectal Feast
26. Outro: A Decrepit Denouement for the Disgustingly Deceased
27. No Presents for Christmas
28. Cannibal Apocalypse
29. Exhume to Consume
CD2:
1. Intro: A Purulent Prelude to Putrescent Pyosisification
2. Excreting Innards
3. Vagitarian
4. Grotesque Putrefied Brains
5. The Exquisite Flavor of Gastro-Anal Tripe
6. Sex, Drinks and Metal
7. Radiator Bitch
8. Excoriated, Emasculated and Dead
9. Quagmire of Flesh
10. Puke of the Dead
11. Carneous Corneal Carbonization
12. Vagitarian
13. Grotesque Putrefied Brains
14. Pyathrotic Discorporation
15. Excreting Innards
16. Festering Sphinctral Malignancy
17. Perverse Innard Infestation
18. Coital Mutilation
19. Grubs
20. Disfigured Corpse
21. Cadaveric Splatter Platter
22. Caseating Decomposition
23. Embryonic Regordation
24. Oozing Rectal Feast
25. Culinary Pathology
26. Scrubs
27. Ziploc Bodybag