EXHUMED: Anatomy is Destiny

Die Zeiten der Überbewertung sind hiermit vorbei.

Meine Damen und Herren, es darf wieder seziert werden! EXHUMED haben sich wieder angekündigt um lehrreichen Unterricht in Anatomie zu geben. Dass es dabei feuchtfröhlich zugeht sollte bekannt sein, schließlich war ihr Auftritt bei Wacken 2001 mehr als denkwürdig. Die Musik allerdings nicht besonders.

Zwei Jahre später hat sich daran so einiges geändert, denn um zu exhumieren reicht es nicht, sich auf der Bühne zu übergeben. „Anatomy is Destiny“ landete also in meinem Player und die Kinnlade stand erstmal offen. EXHUMED? Wirklich? Definitiv. So verschieden sind Anatomy is Destiny und Slaughtercult nicht einmal, man hört ganz klar, wer da spielt. Es ist nur so, dass der neue Output eine riesige Weiterentwicklung in Sachen Songwriting und Melodik mit sich bringt. Das heißt jetzt nicht, dass EXHUMED große Schweden geworden sind, es heißt, dass ihre CARCASS-Wurzeln jetzt mehr herausstechen. Im Endeffekt machen sie jetzt nicht viel anderes als die zuckersüßen Nachbarn IMPALED, vielleicht ein wenig chaotischer. Besser sind sie allerdings noch nicht ganz.

Aber trotzdem ist Anatomy is Destiny Sahne. Zahlreiche blutige Hymnen, unzählige bahnbrechende Melodien, knochenbrechende Breaks und gemeingefährliche Riffs leiten das Album von Anfang bis Ende souverän und die obligatorische Abwechslung von Grunzkreisch-Getue ist ebenfalls grundsolide. Was EXHUMED ihren Kollegen aber voraus haben, sind die außermetallischen Ideen, die sie haben. Eigentlich ist es nur eine, aber trotzdem: Einen kranken Kinderchor bei Nativity Obscene (A nursery chyme) einzusetzen war eine saugute Idee.

EXHUMED haben einige richtige Schritte getan: Die Produktion von Neil Kernon, die Hinzunahme eines vierten Bandmitglieds, die Erweiterung des musikalischem Spektrums; daraus entstehen Songs wie The Matter of Splatter, das hervorragend moshige Consuming Impulse oder der süchtig machende Rausschmeißer A Song for the Dead. EXHUMED liefern mit Anatomy is Destiny ein ganz hervorragendes Album ab, das ihnen helfen wird, das einzuhalten, wofür ihr Name steht. Die Zeiten der Überbewertung sind hiermit vorbei.

VÖ: 1. September 2003

Spielzeit: 45:03 Min.

Line-Up:
Matt Harvey – Guitar & Vocals

Mike Beams – Guitar & Vocals

Bud Burke – Bass

Col Jones – Drums

Produziert von Neil Kernon
Label: Relapse Records

Homepage: http://www.exhumed.us

Email: goreified@hotmail.com

Tracklist:
1. Anatomy is Destiny

2. Waxwork

3. The Matter of Splatter

4. Under the Knife

5. Consuming Impulse

6. Grotesqueries

7. In the Name of Gore

8. Arclight

9. Nativity Obscene (a nursery chyme)

10. Death Walks Behind You

11. A Song for the Dead

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