EXCREMENTORY GRINDFUCKERS: Headliner der Herzen [Eigenproduktion]

Einmal Humor von gestern, bitte.

Einmal Humor von gestern, bitte.

Obwohl sich an den EXCREMENTORY GRINDFUCKERS schon früher die Geister schieden, konnte man ihnen einen gewissen Witz, Spontaneität und die nötige Frische nicht vollkommen absprechen. Davon ist nun nur noch ein jämmerliches Knochengerüst übrig, denn einfallsloser, abgedroschener und gezwungener als auf “Headliner der Herzen” kann sich eine Spaßkapelle nicht präsentieren.

Die mit knapp 80 Minuten viel zu lange Platte ist übersät mit flachem Vorschlaghammer-Humor, Fäkalwitzen, Proletenlyrik und aufgesetzter Selbstironie. Absichtlich falsch zu singen wie in “Du hast den Grindcore vergessen” und “Bohemian Schnapsidee” kaschiert außerdem weder eigene Defizite noch macht es das Dargebotene witziger – höchstens schwer zu ertragen. Und weil eben sowohl die spritzigen Ideen als auch die Stilsicherheit fehlen, ist genau das der Fall. Wenigen guten Ideen vom Schlage eines “Schnick Schnack Schnuck” und “Flummi, das Reh” steht einfallsloses Geblödel wie “Theologisches Manifest” sowie belangloses Geplänkel der Marke “Bohemian Schnapsidee” in dutzendfacher Ausführung gegenüber.

“Headliner der Herzen” fehlen Charme und Biss

Nicht einmal die instrumentale Seite kann diesem Humornirwana zu etwas Charakterstärke verhelfen. Experimente mit Synthesizern und genrefremden Elementen in allen Ehren, funktionieren will kein einziges davon. Mit Ausnahme von “Veganerweibchen” vielleicht, bei dem sich die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS mit pubertärer Karnivorenprofilierung ein besonders mächtiges Gemächt in den Schritt zaubern wollen. Geholfen hat es nichts.

“Headliner der Herzen” fehlt der Charme und der Biss, den auch die ordentliche, wenn auch sterile, Produktion nicht zurückgewinnen kann. Selbst wenn gerade die an JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE erinnernden Zehnsekünder “A++”, “Sekundenschlaf” sowie “Schlussmachgrund” die wenigen richtig guten Momente des Albums markieren, bleibt das Fazit doch ernüchternd: Wo “Fertigmachen, Szeneputzen!” mit seinem naiven Schlagergeknüppel noch für den einen oder anderen Schmunzler sorgen konnte, herrscht bei “Headliner der Herzen” nur noch Resignation vor lauter Fremdscham. In meiner Brust reicht es damit nicht einmal für einen Supportslot.

Veröffentlichungstermin: 01.07.2010

Spielzeit: 79:30 Min.

Line-Up:

Him – Vocals, Trompete, Keyboard, Flöten
Rufus – Vocals, Guitars
Rob – Guitars, Vocals
Pempas – Bass
Christus – Drums

Produziert von Rob
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.excrementory.de

EXCREMENTORY GRINDFUCKERS “Headliner der Herzen” Tracklist

01. Wer Will Grindfuckers Hören?
02. Schnaps
03. Grindcore Blitz
04. Und jetzt Schön Crack
05. Theologisches Manifest
06. Schnick Schnack Schnuck
07. Schlussmachgrund
08. Geld oder Krise
09. Wohn-Haft
10. Du hast den Grindcore vergessen
11. Taschengeld
12. An meinen Nachbarn
13. Wheels Of Grindcore
14. Flummi, das Reh
15. A++
16. Heroin
17. Penispropeller
18. Hinnerk, der Grindfuckers
19. Veganerweibchen
20. Bohemian Schnapsidee
21. Kranker als krank
22. Grindcore ABC
23. Grindcore gibt es immer wieder
24. Gynäkologie
25. Zu cool
26. Schnitzel von gestern
27. Verzweiflung
28. Grindcore Vibes
29. Fäkalkardinals Rückkehr: Der Kot ist rot
30. How To Grind 4 Health: Grind Gym
31. Die schönste Frau der Welt
32. Sekundenschlaf
33. Schnapsflash
34. Roadkill Barbecue
35. Grindcorelied
36. Hack Hack
37. Party in Moll

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