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EX DEO: The Immortal Wars

40 Minuten unterhaltsamer Orchestral-Death-Metal über die Punischen Kriege: Das musikalische Pendant zum Hochglanz-Historien-Drama im TV

Hier kommt Geschichtsnachhilfe für alle, denen Latein-und Geschichtslehrer mit fragwürdigen didaktischen Methoden das Interesse an spannender Historie vermiest haben. EX DEO-Mastermind und KATAKLYSM-Sänger Maurizio Iacono hat nach der vorübergehenden Grablegung 2014  zusammen mit seinen KATAKYSM-Kollegen EX DEO jetzt wiederbelebt – und sich auf dem dritten Album die Punischen Kriege vorgenommen.

Herausgekommen sind knapp 40 Minuten unterhaltsamer Orchestral-Death-Metal mit Geschichts-Konzept.  Das Album erinnert ein wenig an eine dieser TV-Geschichts-Dokus, wo mit aufwändiger Kulisse, historisch gewandeten Statisten und viel Staffage Geschichte als Vorlage für eine Dreiviertelstunde Unterhaltung mit ein bisschen Anspruch dient. 

Und das ist auch meine Kritik an “The Immortal Wars”: Zwischen und in seinen soliden, eher skandivanisch geprägten Melodic Death Metal- Songs bringt Iacono Kriegsgeschrei und Schlachtgetöse durchaus eindrucksvoll zu Gehör, mal mit musikalischen Mitteln, mal mit Samples und Sprachaufnahmen.

Warum die Geschichte rund um Kriege, Feldzüge und Eroberungen aber mit allerlei Chören wie zum Beginn von “The Rise Of Hannibal” oder Streicher-Samples wie in “Hispania (Siege Of Saguntum)” ausgeschmückt werden muss, verstehe ich nicht. Die stellenweise doch ziemlich synthetischen Orchester- und Chor-Einsprengsel nehmen den Album leider die Dynamik – und dem melodischen Death Metal den Biss und die Aggressivität.  Nur bei  einem Song funktioniert’s: Klarer Kriegsgewinner ist “Ad Victoriam (The Battle Of Zama)”. Hier gehen Gitarrenriffs, aggressive Shouts, Hörspiel-Samples und Orchesterparts tatsächlich eine Einheit ein und stehen zusammen wie eine römische Kohorte. Insgesamt gesehen zerfallen die Songs aber an zu vielen Stellen in handwerklich ordentlich gemachten Death Metal und die Bombast-Spielerei aus dem Computer.

Veröffentlichungstermin: 38:23

Label: Napalm Records

Tracklist
1. The Rise Of Hannibal
2. Hispania (Siege Of Saguntum)
3. Crossing Of The Alps
4. Suavetaurillia (Intermezzo)
5. Cato Major: Carthago Delenda Est!
6. Ad Victoriam (The Battle Of Zama)
7. The Spoils Of War
8. The Roman

Mehr im Netz: www.facebook.com/exdeo

Besetzung:
Maurizio Iacono  – Gesang
Dano Apekian – Bass
Jean Francois Dagenais  – Gitarre
Oli Beaudoin – Schlagzeug
Stephane Barbe – Gitarre

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