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ETERNAL TEARS Of SORROW: A Virgin And A Whore

Die Grundmischung aus CHIDREN Of BODOM-typischen Melodieorgien mit Kreischvocals ist zwar dieselbe wie auf dem Vorgängeralbum, doch „A Virgin And A Whore“ wirkt einfach zu überladen. Hier ein Solo, da Geklimper, da eine Melodie, hier eine Soloeskapade – das Gefühl, Songs zu hören, will sich einfach nicht einstellen.

Pasi Hiltula, Keyboarder bei ETERNAL TEARS OF SORROW, scheint in der Zeit zwischen “Chaotic Beauty” und den neuen Album “A Virgin And A Whore” Klavierstunden genommen zu haben. Da Musikunterricht teuer ist, wird er (beziehungsweise seine Flitzefingerchen) nicht müde, die neugewonnenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. So hammond-orgelt er sich im Opener „Aurora Borealis“ hemmungslos durch den Song, unterbrochen von den Gitarristen, die mit der gleichen Beharrlichkeit die Finger übers Griffbrett sausen lassen. Ob so viel Einsatz der Musik gut tut, ist allerdings fraglich.

Die Grundmischung aus CHIDREN Of BODOM-typischen Melodieorgien mit Kreischvocals ist zwar dieselbe wie auf dem Vorgängeralbum, doch „A Virgin And A Whore“ wirkt einfach zu überladen. Hier ein Solo, da Geklimper, da eine Melodie, hier eine Soloeskapade – das Gefühl, Songs zu hören, will sich einfach nicht einstellen. Stattdessen zeigen ETERNAL TEARS OF SORROW überwiegend wie es klingt, wenn statt einer Band lauter Einzelmusiker (zusammen)spielen; denn die Gitarristen können natürlich nicht hinter dem Keyboarder zurückstehen und halten kräftig mit eigenen Soli dagegen.

Lediglich das raue „Fall Of Man“ und die Finnen-Charts-taugliche Ballade „The River Flows Frozen“ fallen aus dem Rahmen, bei diesen Songs nehmen sich die Herren Solisten zurück und spielen gemeinsam einen Song. Ansonsten herrscht auf dem Album eine Art Kampf: „Wenn der ein Solo spielen darf, dann will ich auch eines“ – dieser Satz könnte durchaus häufiger im Proberaum der Finnen fallen. Dabei können die Jungs doch Songs schreiben, allerdings muss man bei „A Virgin And A Whore“ die guten Momente neben den aufdringlichen Ego-Spielereien suchen. Bezeichnend ist auch dass einer der überzeugendsten Songs ein Cover ist: „Sick, Dirty And Mean“ ist im Original von ACCEPT. Da reißen auch Alttis knurrige Vocals nicht mehr viel, krank, dreckig und gemein ist an diesem Album gar nichts. „A Virgin And A Whore“ ist vielmehr Musik wie Strass-Schmuck: Glitzernd und funkelnd, doch bei näherem Hinsehen entpuppen sich die Stücke als eitles Blendwerk.

Tracklist:

Aurora Borealis

Heart Of Wilderness

Rophetian

Fall Of Man

The River Flows Frozen

The Last One For Life

Sick, Dirty And mean

Blood Of Hatred

Aeon

Besetzung:

Altti Veteläinen – Gesang Bass

Jarmo Poulakanaho – Gitarre

Antti Kokko – gitarre

Pasi Hiltula – Keyboard

Petri Sankala – Schlagzeug

Spielzeit:43:07

Label: Drakkar/BMG

Veröffentlichungstermin: 28.01.2002

Hompage: http://www.eternaltears.net

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