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ENTREAT: Deincubation

Schwedischer Todesstahl, aber kein Diebstahl!

Slowenien und Metal? Die meisten werden an dieser Stelle wohl zunächst auf das immer weiter anwachsende METAL CAMP-Festival tippen, das dort jährlich in idyllischer Umgebung stattfindet. Neben derartigen Veranstaltungen gibt es im neuen EU-Staat auch immer mehr ernstzunehmende Metalbands zu bestaunen, darunter die aus Nova Gorica stammenden ENTREAT, die mit ihrem zweiten Longplayer Deincubation aufwarten und möglicherweise auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt werden wollen. Musikalisch schielt man trotz exotischer Herkunft unmissverständlich in Richtung Ostskandinavien, allerdings vermischen die Musiker auf überraschend effektive Art und Weise Einflüsse aus melodischem Death Metal und modernem Hardcore, sodass man als Hörer zumindest zeitweise nur so mit den Ohren schlackert.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Richtige Innovationen sucht man bei ENTREAT natürlich vergeblich, doch kann man der Band nicht absprechen, schon auf Album numero zwei einen gewissen Wiedererkennungswert geschaffen zu haben. Schwedischer Todesstahl eben, aber kein Diebstahl! Das wird besonders bei einem Track wie dem in allen Belangen überzeugenden Miss Norbet klar, zumal das osteuropäische Flair durch die eingebaute Violine noch entscheidend zutage tritt. Ähnlich überragend ist das treibende Words, das ich stilistisch am ehesten mit den neuen SUIDAKRA vergleichen würde, ausgefallen. Der kernige Kreischgesang von Fronter Patrik wechselt sich immer wieder mit gesprochenen Passagen, die Erinnerungen an die cleanen Parts eines Anders Friden erwecken, ab und es entsteht trotz der Härte der Songs eine überaus ergreifende Melancholie, die sich mit jedem Durchlauf weiter auszubreiten scheint.

Wortkreation und Albumtitel Deincubation stehen somit nicht etwa für eine erfolglose Bandkarriere, die ENTREAT auch keineswegs zu wünschen ist, sondern für eine äußerst ansprechende Veröffentlichung, die man als Fan erwähnter Stilrichtungen zumindest einmal gehört haben sollte. Dass sich die Songs untereinander manchmal ein wenig gleichen, sei an dieser Stelle zwar verziehen, jedoch wäre es sicherlich nicht verkehrt, wenn sich die Band auf dem so wichtigen dritten Album noch einen Tick abwechslungsreicher zeigen würden. Interessierte sollten einfach mal die offzielle Bandhomepage anklicken und die beiden Vorzeigesongs Words und Miss Norbet herunterladen!

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 45:07 Min.

Line-Up:
Matjaž – lead guitar

Patrik – vocals

Miloš – guitar

Peter – bass

Samo – drums

Produziert von Alex Azzali & Entreat
Label: Moonlee Records

Homepage: http://www.entreat.net

Tracklist:
01. Ride (Desperado)

02. Non Plus Ultra

03. Few Seconds In Clearness

04. Compressed Time and Space

05. Words

06. The Salesmen of Dreams

07. Miss Norbet

08. Imperfect ID

09. Incubate Scare

10. The Wraith Who We Wish to Be

11. In Need of and End

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