ensiferum two paths cover (c)Metalblade

ENSIFERUM: Two Paths

Auch nach über 20 Jahren sind ENSIFERUM frisch und unverbraucht. Für “Two Paths” gehen beide Daumen nach oben!

Erst CRIMFALL, jetzt ENSIFERUM – zweimal heroischer Bombast- und Folk Metal aus Finnland innerhalb weniger Wochen. Steht das mein Nervenkostüm durch? Glücklicherweise ist “Two Paths” ein deutlich erfreulicheres Album als CRIMFALLS  “Amain”. Wo letzteres überambitioniert und zerfahren wirkte, kommt die neue ENSIFERUM-Platte spielfreudig und mit dem stringenten Songwriting daher, das ich auf “Amain” vermisst habe. Auch nach über zwanzig Jahren Bandgeschichte und sechzehn Jahren nach dem Debütalbum “Ensiferum“, wirken die Finnen frisch und man hat wirklich das Gefühl, dass die Band Spaß an ihrer Musik hat.

Wieselflinke Gitarren, mächtige Chöre und etwas Folk – das können ENSIFERUM!

Nach dem Intro “Ajattomasta Unesta” setzt es mit “For Those About To Fight For Metal” und “Way Of The Warrior” erstmal zwei bandtypische Up Tempo-Schlachthymnen. Wieselflinke Gitarren, mächtige Chöre und etwas Folk – das können ENSIFERUM! Da gehen die Fäuste hoch und der Nacken fängt an unkontrolliert zu zucken. Der zwischen rockig und episch wandelnde Titelsong überrascht erstmal mit klarem Gesang und dem nahezu kompletten Verzicht auf Chöre und Bombast. Nur ein bisschen Akkordeon und Geige zwischendurch, ansonsten gibt hier ganz klar die Axt den Ton an. Auch diese quasi abgespeckte Version von ENSIFERUM weiß zu gefallen, “Two Paths” überzeugt einfach als richtig guter Epic Metal-Song.

“King Of Storms” ist dann wieder ein klassisches ENSIFERUM-Stück und nebenbei der schnellste und härteste Song des Albums. Das sehr folkige “Feast With Valkyries” lädt zum Tanzen ein und gibt Netta Skog die Möglichkeit, sich neben ihrer Rolle am Akkordeon als Leadsängerin zu präsentieren. Diesen Job erledigt im Refrain dann aber doch wieder der Männerchor.

Aber ENSIFERUM können auch anders…

Mit “Don´t You Say” und “God Is Dead” haben ENSIFERUM zwei rasante Folk Rock-Stücke im Gepäck, die sich mit ihrer sympathischen Einfachheit deutlich vom restlichen Songmaterial abheben und für mich zu den Highlights eines eh schon sehr guten Albums zählen. Von beiden Songs gibt es zwei Versionen auf “Two Paths”, die Alternativ-Versionen sind allerdings als Bonustracks deklariert und wurden dem Schreiberlings-Pöbel leider nicht zur Verfügung gestellt. Schade eigentlich… Dazwischen platziert ist das episch angelegte “I Will Never Kneel”, das für mich den einzigen Schwachpunkt auf “Two Paths” darstellt. Die flotten folkigen Passagen gefallen mir dabei noch ganz gut, der Rest wirkt etwas hüftsteif. Mit “Hail To The Victor” hauen ENSIFERUM noch mal eine epische Mid Tempo-Hymne raus, bevor “Unettomaan Aikaan” das Album ausklingen lässt.

Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich so viel Spaß an einem ENSIFERUM-Album haben würde aber “Two Paths” ist wirklich rundum gelungen. Dazu zählt auch der Sound, der recht organisch und kein Stück überproduziert wirkt. Das Cover mag Klischee und Kitsch sein, mir gefällt es aber sehr gut und es passt einfach hervorragend zur Musik. Für das siebte Album der Finnen gehen bei mir beide Daumen nach oben!

VÖ: 15.09.2017

Spielzeit: 46:01

Line Up:
Petri Lindroos – vocals, guitars
Markus Toivonen – guitars, vocals
Sami Hinkka – bass, vocals
Janne Parviainen – drums
Netta Skog – Digital Akkordeon, vocals

Produziert von: Anssi Kippo (CHILDREN OF BODOM)

Label: Metalblade Records

Bandhomepage:
www.ensiferum.com

Mehr im Netz:
facebook.com/Ensiferum
ensiferum.bandcamp.com

Tracklist ENSIFERUM „Two Paths“

1. Ajattomasta Unesta
2. For Those About to Fight for Metal bei metalblade.com
3. Way of the Warrior (Video bei YouTube)
4. Two Paths
5. King of Storms
6. Feast with Valkyries
7. Don’t You Say
8. I Will Never Kneel
9. God Is Dead
10. Hail to the Victor
11. Unettomaan Aikaan (Video von den Aufnahmen im Studio)
12. God Is Dead (Alternative Version)
13. Don’t You Say (Alternative Version)

 

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