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ENDSTILLE: Infektion 1813

Außer dem Wechsel am Mikro nichts neues bei ENDSTILLE. Es gibt immer noch mit dem groben Knüppel auf die Fresse.

Einen schrägen Sinn für Humor haben Sie ja bei ENDSTILLE, oder bei deren Label. Bei meinem Promo-Download sind die Songs doch tatsächlich mit Piste 1 bis Piste 9 benannt. Na, merkt ihr was? Musikalisch gehen ENDSTILLE allerdings wie gewohnt ziemlich humorlos zu Werke und hinterlassen nur verbrannte Erde im Gehörgang. Frontmann Iblis hat die Band verlassen und wurde durch Zingultus – ehemals bei NAGELFAR und aktuell bei GRAUPEL aktiv – ersetzt. An der musikalischen Grundausrichtung hat sich dadurch natürlich nicht wirklich was getan, ENDSTILLE gehen weiterhin mit der Subtilität eines Panzers ans Werk. Roher, stumpfer und monotoner Black Metal. Intros werden eh überschätz, also gibt es mit Anomie direkt volles Pfund in die Fresse. Gitarrensalven wie aus dem Maschinengewehr und ein Drummer, der stoisch den Presslufthammer schwingt.

Ganz selten wird auch mal das Tempo gedrosselt, so zum Beispiel bei Bloody H (The Hurt Gene), bei dem im Refrain sogar gespenstischer Klargesang im Hintergrund eingesetzt wird. Meistens geben ENDSTILLE aber eben Vollgas. Dass Riff von The Deepest Place On Earth gehört meiner Meinung nach zu den stärksten des Albums. Und am Ende steht mit dem elfminütigen Endstille (Völkerschlächter) ein elfminütiger Song, in dem ENDSTILLE ihr Konzept der Monotonie auf die Spitze treiben. Geradezu hypnotisch walzt der Song daher während Zingultus die Namen diverser Despoten von Nero, Sadam Hussein, Josef Stalin, Mussolini oder Tito bis hin zu ENDSTILLE-Gitarrist Lars Wachtfels aufzählt. Da hat sich wohl jemand das Tyrannen-Quartett gekauft. So stumpf das klingt, es funktioniert.

Tja, was soll man noch sagen. Infektion 1813 wird an den Meinungen zu ENDSTILLE nichts ändern. Jene, die die Band bisher nicht mochten, werden mit dem neuen Album auch nicht zu Fans und die, die es bisher schon waren, werden erneut zufrieden sein mit dem, was die Kieler hier abgeliefert haben.

Veröffentlichungstermin: 20.05.2011

Spielzeit: 47:32 Min.

Line-Up:
Zingultus – vocals
Lars Wachtfels – guitars
Cruor – bass
Mayhemic Destructor – drums

Label: Seasons Of Mist

Homepage: http://www.endstille.com

MySpace: http://www.myspace.com/endstilleband

Tracklist:
01. Anomie
02. Trenchgoat
03. Bloody H (The Hurt-Gene)
04. The Deepest Place On Earth
05. When Kathaaria Falls
06. Satanarchie
07. World Aflame
08. Wrecked
09. Endstille (Völkerschlächter)

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