EMPEROR: Scattered Ashes – A Decade of Emperial Wrath

Was ist der Unterschied zwischen einem Leichenfledderer und der „Körperwelten“-Ausstellung?

Was ist der Unterschied zwischen einem Leichenfledderer und der „Körperwelten“-Ausstellung? Letztere kann einem anhand abgelebter Körper Einsichten im wörtlichen wie übertragenen Sinne vermitteln, während ein Leichenfledderer sich an einem Verstorbenen noch bereichert. Was das mit EMPEROR zu tun hat? Nun, man kann eine Best-of-CD nach der Auflösung einer Band in Gestalt einer puren Geldmacherei von Labelseite her aufziehen, man kann jedoch auch der Band quasi posthum die letzte Ehre erweisen und das Schaffen all der Jahre würdig zusammenfassen und mit einigen bislang unbekannten Einblicken zusätzlich auch für Fans, die bereits voll ausgestattet sind mit den Werken ihrer Lieblinge, lohnenswert machen. Letzteres ist der Fall bei „Scattered Ashes…“, einer auf zwei CDs verteilten Grabrede für das gemeinsame Schaffen von Ihsahn und seinen Kollegen. CD Numero uno lässt noch einmal die größten künstlerischen Momente von EMPEROR auferstehen, von früheren Songs wie „I Am the Black Wizards“ bis hin zu einigen Tracks der – in meinen Augen besten – beiden letzten Alben “Prometheus“ und “IX Equilibrium“ und der Livescheibe finden sich alle Höhepunkte wieder. Dank der nicht zwanghaft chronologischen Abfolge, sondern dem bedachten Vermischen von alt und neu vermag die CD sogar eine neue Perspektive auf die Band zu vermitteln: Da die Songs nicht mehr in das Gesamtkorsett der einzelnen Alben eingebunden sind, wird in der Zusammenstellung noch deutlicher, welche Elemente EMPEROR über all die Jahre hinweg ausgemacht haben und wie einzigartig EMPEROR von Anfang an zu Werke gingen. Die Entwicklung von Album zu Album erscheint aus der zeitlichen Distanz heraus logischer und einsehbarer. Somit wäre CD 1 alleine schon durchaus gelungen, doch CD 2 setzt dem Ganzen noch einen drauf. Dort findet man fast alle von EMPEROR über die Jahre hinweg aufgenommenen Coverversionen, u.a. von DARKTHRONE („Cromlech“), MAYHEM, BATHORY („A Fine Day to Die“, mal sehen, was unser Fierce dazu sagt, hehe) und MERCYFUL FATE („Gypsy“, ich seh´ Fierce schon sich die Haare raufen *g*). Vor allem „Gypsy“ ist es, das bei aller Nähe zum Original (inklusive hoher Schreie) deutlichst die Handschrift von Ihsahn und Co. trägt und so die Querverbindungen zwischen dem traditionellen Metal des Kings und der Blackmetalvariante von EMPEROR aufzeigt, während bei anderen Bands der Bezug auf die Tradition höchstens im gelegentlichen Hören alter Scheiben besteht. Des weiteren kann man einen ULVER-Remix von „Sworn“ sowie die restliche „Reverence“-EP entdecken, womit der Anspruch an Komplettheit nahezu erfüllt sein dürfte. Begeisternd!

Veröffentlichungstermin: 25.03.2003

Spielzeit: 69:17/73:57 Min.

Line-Up:
Ihsahn – Gesang, Gitarre, Bass, Keyboards, Programming

Samoth – Gitarre

Trym – Schlagzeug

Label: Candlelight/Plastic Head

Homepage: http://www.emperorhorde.com

Tracklist:
CD 1:

Curse You All Men!

The Tongue of Fire

The Majesty of the Nightsky

Cosmic Keys to My Creations & Times

Wrath of the Tyrant

The Loss and Curse of Reverence

An Elegy of Icaros

I Am the Black Wizards

Thus Spake the Nightspirit (live)

Ye Entrancemperium

In the Wordless Chamber

With Strenght I Burn

Inno A Satana

CD 2:

A Fine Day to Die

Aerie Descent

Cromlech

Gypsy

Funeral Fog

I Am

Sworn (remix)

Lord of the Storms

My Empire´s Doom

Moon over Kara-Shehr

The Ancient Queen

Witches´ Sabbath

In Longing Spirit

Opus A Satana

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