EMPEROR: Prometheus – The Discipline Of Fire & Demise

Wie schon auf "IX Equilibrium" stehlen EMPEROR den Göttern des Blackmetals das feurige Geheimnis, wie man auf höchstem Niveau musizierend dem Gehörnten huldigt.

Prometheus: der Halbgott, der den Göttern das Feuer stahl, um es den Menschen zu geben, wofür er damit bestraft wurde, daß ihm, an einen Felsen gekettet, tagtäglich von neuem seine Leber ausgehackt wurde. Durchaus sinnig von EMPEROR, ihre neueste – und um es vorwegzunehmen, ihre bislang beste – Scheibe nach diesem Charakter der Antike zu benennen, denn wie schon auf IX Equilibrium stehlen sie den Göttern des Blackmetals das feurige Geheimnis, wie man auf höchstem Niveau musizierend dem Gehörnten huldigt, wofür nun selbsternannte Szenewächter immer wieder von neuem auf den Herren um Ihsahn rumhacken. Zugegeben, ein wenig an den Haaren herbeigezogen ist die Parallele vielleicht, doch wenn ich Prometheus – The Discipline Of Fire & Demise höre, komme ich nicht umhin, mich zu fragen, weshalb EMPEROR denn nun nicht mehr Blackmetal sein sollten. Weil sie ihre Instrumente meisterhaft beherrschen? Weil das Wort Songstrukturen kein Fremdwort für sie ist und sie innovative Arrangements beinahe selbstverständlich aufbauen, statt BM-typisch Riff an Riff zu hängen? Weil sie noch andere Akkorde als den Powerchord kennen?

Sei´s drum, dieses Album präsentiert EMPEROR in jeglicher Hinsicht in Höchstform. In rasendem Tempo fegt das Trio durch seine komplexen, erst nach mehrmaligem Hören so langsam erschließbaren Lieder und baut quasi nebenbei noch eine monumentale Melodie nach der anderen in das Gewusel aus Gitarrenläufen, Blastbeats und bizarren Akkordwällen. Man höre dazu nur mal den Refrain von The Prophet! Was CYNIC und DEATH für den Deathmetal sind, repräsentieren EMPEROR spätestens seit diesem Album für den Blackmetal, nämlich die technisch perfekte Umsetzung von Kälte, Haß und Anspruch. Wobei allen Freunden von Schuldiner, Masvidal, Reinert & Co gesagt sei, daß sich die Parallelen auf die technische Leistung beschränken. EMPEROR gehen keinerlei stilistische Kompromisse ein. Was sie an Einflüssen von jenseits des Blackmetals einbeziehen, z.B. schräge Gitarrenläufe à la MESHUGGAH in Grey, wird gnadenlos bearbeitet, bis es zu 100% nach EMPEROR klingt.

Nicht unerwähnt bleiben soll auch der stets passende Einsatz von Keyboards und Klassikelementen, der den neun Kompositionen das letzte Quentchen Tiefgang verleiht und Prometheus – The Discipline Of Fire & Demise endgültig für DARKTHRONE- und KURZUM-, äh, BURZUM-Fanatiker ungenießbar macht. Umso schöner für alle Freunde anspruchsvoller Finsterklänge, die nicht auf ein rasendes Grundtempo verzichten wollen!

Spielzeit: 51:50 Min.

Line-Up:
Ihsahn – Gesang, Gitarre, Bass, Keyboards, Programming

Samoth – Gitarre

Trym – Schlagzeug
Label: Candlelight

Homepage: http://www.emperorhorde.com

Tracklist:
The Eruption

Depraved

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The Prophet

The Tongue Of Fire

In The Wordless Chamber

Grey

He Who Sought The Fire

Thorns On My Grave

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