EMINENZ: The Blackest Dimension

Deutscher Schwarzmetall mit reichlich Keyboards…

Das vierte Album von EMINENZ liegt zu Weihnachten in den Regalen und ist wohl als Angriff auf das Christkind zu verstehen. Die Kombination von Tempowechseln, Keyboards und schwarzmetallischem Kreischen hat durchaus ein gewisses Potential, doch leider fehlen Songs, die herausstechen und Biss haben wie ein Dreizack des Teufels.

Die Produktion ist durchaus solide, obschon die Gitarren ein bisschen im Hintergrund herumlümmeln, während der Gesang, die Keyboards und der Drumcomputer sich in den Vordergrund drängen. Und da wären wir auch gleich beim ersten Problem: die Schlagzeug-(oder eben Computer-)Klänge. Zu wenig vertrackt wirken die Lines, zu 08/15, einfach drauflosprügeln und das war’s dann. Trotz der Tempowechsel fehlen raffinierte Drumlines, die zu faszinieren vermögen. Manchmal täuschen die Gitarrenlines darüber hinweg, und “Diabolical Majesty” vermag sehr wohl zu überzeugen, wenn’s um abwechslungsreiche und doch treibende Klangerlebnisse geht – also sicher ein Anspieltip. “Darkness comes over us” ist dann ein Tipp für all jene, die schon immer Keyboard-Chöre mochten – kombiniert mit kleinen “Wir sind die Wikinger”-Männerchor-Einlagen, Gitarren-im-Vordergrund-Passagen und zeitweiligem Geprügel.

EMINENZ fehlt es auf “The Blackest Dimension” an Mut zu neuen Klängen

Wobei wir nun beim zweiten Problem wären (nein, nicht der Wikinger-Chor): Die Keyboardlines beweisen, wie eingeschränkt Keyboards verwendet werden können – EMINENZ zeigen keinen Mut zu neuen Klängen oder Kompositionen, die ihre Songs über den Durchschitt heben könnten. Wer Geduld hat, hört dann in “Demons Warpath” endlich eine kurze interessante Bassline und EIN GITARRENSOLO – zwar besticht es eher durch seine Kürze als durch Komplexität, doch ist es an einem passenden Ort eingesetzt und bietet eine überraschende Abwechslung zu den Keyboardklägen.

Alles in allem ein keyboardhaltiges Black-Metal-Album, das sich im Durchschnittsbereich aufhält: nicht überragend, aber sicher ein gutes Mittel, um kleine weihnachtsfreudige Verwandte von seiner Privatsphäre (inklusive Stereoanlage) fernzuhalten – und sollte dann die CD in einem lodernden Adventskranz landen, da ein umgekehrtes Kreuz darauf zu sehen ist, so sollte man schleunigst seine wirklichen Black-Metal-Perlen in Sicherheit bringen.

Veröffentlichungstermin: 09.12.2000

Spielzeit: 49:54 Min.

Line-Up:

Leviathan: Vocals
Heretic: Drums
Lorenzo: Keyboards
Black Abyss: Bass
Butcher: Gitarren
Darkman: Gitarren

Label: Last Episode

EMINENZ “The Blackest Dimension” Tracklist

1. Exorials return
2. Voices
3. Diabolical Majesty
4. Darkness come over us
5. Seraph’s Flight
6. Sink in Oblivion
7. Warriors
8. Demons Warpath
9. Sentenced to Victory

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