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EMINENCE: The God Of All Mistakes

Ansprechende Modern Thrash-Scheibe aus Brasilien, die sich hinter den Aushängeschildern des Genres nicht zu verstecken braucht, auch wenn man Innovation hier vergeblich sucht.

Sieh an, sieh an. EMINENCE hatte ich vor ein paar Jahren mal als Opener für KATAKLYSM in Köln gesehen. Da gingen mir die Brasilianer, damals noch mit Ex-SEPULTURA-Gitarrist Jairo Tormentor Guedz am Bass, mit ihrem auf modern getrimmten Metal gehörig auf den Sack. Aber mit ihrem dritten Album überraschen mich die Brasilianer gehörig. Klar, EMINENCE haben nicht über Nacht den Old School-Thrash für sich entdeckt, die Devise heißt immer noch ganz klar Modern (Thrash) Metal. Die Band aus Belo Horizonte orientiert sich auf The God Of All Mistakes deutlich hörbar an DEVILDRIVER und kommt den, meiner Meinung nach eh dezent überbewerteten Mannen um ex-COAL CHAMBER-Weirdo Dez Fafara mit dieser Scheibe gefährlich nah. Auch FEAR FACTORY haben deutlich hörbar ihre Spuren im Sound der Brasilianer hinterlassen, gut zu hören bei Day 7 und Undermind. Hier kommen verstärkt klare Gesangslinien zum Einsatz, bei Undermind gibt es gar Pianoklänge. All das klingt wirklich gut und wirkt in keinem Fall aufgesetzt. Lediglich der Song Snake Beat wirkt etwas zerfahren und nervt doch ein wenig. Ansonsten hat die Band aus Belo Horizonte eigentlich alles, was man braucht. Einen Frontmann mit ordentlich Power in der Stimme und jede Menge fette Gitarrenriffs. Das einzige, was man der Band natürlich vorwerfen kann, ist die völlige Abwesenheit von Innovation oder eigenen Ideen. Die Frage, ob man denn nun ein Album von EMINENCE braucht, wenn man doch schon die Originale im Schrank stehen hat, muss natürlich jeder für sich beantworten, etwas Neues liefern die Brasilianer mit ihrem dritten Album definitiv nicht ab. Aber trotz einem gewissen Mangel an eigener Identität kann ich der Band nicht absprechen, mit The God Of All Mistakes einen ansprechenden Genre-Beitrag abgeliefert zu haben. Auch soundtechnisch haben die Jungs alles richtig gemacht und sich von Tue Madsen eine amtliche Produktion verpassen lassen. Angenehm hervor sticht hier der Drumsound, der nicht ganz so klinisch tot wie auf vielen anderen Alben dieses Genres klingt. Das Problem bei EMINENCE dürfte allerdings die Zeit sein, denn von dieser nehmen sich die Brasilianer deutlich zu viel. Das Debüt erschien 1999, der Zweitling Humanology folgte 2003 und bis zum dritten Album hat es nun sogar fünf Jahre gebraucht. Dabei gingen erste Newsmeldungen zur Tracklist bereits vor einem Jahr herum. Wenn EMINENCE in der heutigen Metal-Szene weiterkommen wollen, müssen sie an ihrem Veröffentlichungsrhythmus dringend arbeiten. Das Songmaterial, um neben den Bands der aktuellen Modern Metal-Mischpoke zu bestehen, haben sie durchaus schon an Bord. Fans von modernem Metal à la DEVILDRIVER, CHIMAIRA und Co. sollten EMINENCE auf jeden Fall mal antesten.

Veröffentlichungstermin: 21.03.2008

Spielzeit: 38:12 Min.

Line-Up:
Wallace Parreiras – vocals
Alan Wallace – guitars
Thiago Correa – bass
Andre Marcio – drums

Produziert von Tue Madsen @ Antfarm Studios
Label: Locomotive Records

Homepage: http://www.eminence.com.br

Tracklist:
01. The God Of All Mistakes
02. Resistance
03. Day 7
04. Devil´s Boulevard
05. Undermind
06. Injected Lies
07. Written In Dust
08. Snake Beat
09. Stainer
10. Enemy Inside

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