Über eine Stunde lang machen ELYRIA den Versuch, mit ihrem Debütalbum Reflection and Refraction zu überzeugen. Dabei setzt die Schweizer Band aus St. Gallen auf (Heavy) Metal im Midtempo-Bereich, progressive Elemente in Sachen Songstruktur (Beyond Earth), eine Reihe von Gitarren-Soli (Colour of Silence) und Symphonic Metal-Unterstützung aus der Konserve.
Der instrumentale mitunter ganz gut umgesetzte Unterbau bildet somit die Basis für den hellen Gesang von Patricia Clooney, die ihre Stimme etwas gar leise und zerbrechlich wirkend (Salome) einsetzt und einzig in den Sopran-Passagen etwas stärker zur Geltung kommt. Durch die fehlende gesangliche Durchschlagskraft fehlt es den Tracks dann auch an Power, was dem Album die Eigenschaft einräumt, einfach nur nebenher gehört werden zu können.
Dramatisierende Passagen wie in Blind hätten da häufiger eingesetzt werden können, um das Album vitaler zu gestalten. Allerdings hat auch dieser Track mitunter mit der Schwachstelle zu kämpfen, dass der Gesang nicht immer mit der Musik abgestimmt zu sein scheint – wie auch in Human Caleidoscope zum Beispiel. Weiterhin gibt es auch belanglosere Lückenfüller wie Only Words.
Grundsätzlich wäre bei ELYRIA schon mehr drinnen, als es das Debütalbum zulässt. Wenn die Schweizer noch eine bessere Abstimmung zwischen Instrumenten und Gesang austüfteln und schließlich auch die Produktion lebendiger und kraftvoller gestalten könnten, dann wäre schon Vieles erledigt.
Veröffentlichungstermin: 12.02.2016
Spielzeit: 61:00 Min.
Line-Up:
Patricia Clooney – Gesang
Oliver Weislogel – Gitarre
Sascha Kaisler – Schlagzeug
Stefan Mankiewicz – Bass
Label: Dark Wings / Plastic Head
Homepage: http://www.elyria.eu
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/Elyria-band-%20463019780427653
Tracklist:
1. Open Portals
2. The Vigil
3. Blind
4. Colour of Silence
5. Salome
6. Human Caleidoscope
7. Beyond Earth
8. Only Words
9. Faceless
10. Mindshift
11. Dreamwalker
12. Virtues
13. Distance