Mal wieder werde ich das traurige Gefühl nicht los, dass CHILDREN OF BODOM, so sehr sie auch nerven, großen Einfluss auf die skandinavische Death Metal-Szene haben. Egal ob OMNIUM GATHERUM oder seit neuestem ELENIUM – irgendwo sind sie von den Kindern hörbar beeinflusst. Bei ersteren fällt es nicht negativ ins Gewicht, bei ELENIUM allerdings sehr.
Einerseits unterscheiden sie sich von CHILDREN OF BODOM dahingehend, dass sie weit weniger schnell und hoch sind, vom Gesang eher im Brüllgebiet liegen und sich hier und da auch viel zu theatralischer Cleangesang einschleicht. Gut, das alles ist nicht unbedingt schlecht, die leicht thrashigen und melodischen Riffs und das tighte Schlagzeugspiel hieven ELENIUM in eine leicht überdurchschnittliche Death Metal-Ecke, doch wehe der Tastenmann kommt zum Zug, da hilft alles Beten und Flehen nichts mehr. Der Kerl nervt mit seinen penetranten Kindergartenmelodien, dass man sich wünscht, jemand würde über sein Kabel stolpern. Absolut inakzeptables Geklimper, ohne nachzudenken, hauptsache es wird symphonisch.
Das ging nicht nur total in die Hose, die Keyboards zerstören auch die ganzen Songs, die an und für sich nicht schlecht wären. Einzig Subcreator klingt noch ordentlich, der Rest ist für meine Ohren eher schmerz- als genusserzeugend. Wenn ihr eine Allergie auf Keyboards habt, lasst bloß die Finger von der Scheibe. Ich habe zwar keine, aber dennoch treibt mich diese Scheibe in den Wahnsinn. For Giving – For Getting? Vergesst das bitte so schnell wie möglich.
VÖ: 12. Februar 2004
Spielzeit: 40:57 Min.
Line-Up:
J – Vioce
Kasperi Heikkinen – Distortion
Tommi Leinonen – Distortion
Tuomo Räisänen – Subfrequencies
Mikko Niemelä – Pulse
Johannes Salo – Keys
Label: Rage of Achilles
Homepage: http://www.eleniumband.com
Email: elenium_band@hotmail.com
Tracklist:
1. Up the Long Ladder
2. Eye for a Lie
3. Impostor
4. Nameless – Faceless
5. Moments
6. Subcreator
7. Under the Mug
8. For Me
9. To Aim and Miss