ELDRITCH: Blackenday

Einmal mehr verbreiten die Lieder eine Atmosphäre der Resignation, die man sonst höchsten von FATES WARNING her kennt. Bei ELDRITCH stehen allerdings eindeutig Power-Thrash-Elemente im Vordergrund.

In den Anfangstagen spielten ELDRITCH noch traditionellen Progressive Metal mit griffigen Melodien und stilsicherem Keyboard-Einsatz. Diese beiden Elemente wurden bereits auf den letzten Alben vollständig durch Power-Thrash-Elemente ersetzt. Geblieben ist der charismatische Gesang von Terence Holler. Bei Songs wie The Fire erinnert er an härtere PAIN OF SALVATION-Stücke; ansonsten schimmert hier und dort noch ein bisschen Bruce Dickinson durch. Einerseits wirkt Holler auf Blackenday mehr denn je verloren zwischen dem melodischen Anspruch und der aggressiven Leidenschaft der Musik. Andererseits stellt sein Timbre das entscheidende Wiedererkennungsmerkmal dar. Denn die druckvoll produzierten Gitarren beschränken sich über weite Strecken auf tiefe Riffs, deren Phrasierung spannungsarm und austauschbar wirkt. Die Rhythmusgruppe unterstützt sie dabei nur bis zu einem gewissen Grad. Es gibt keine ultrawütenden Ausbrüche, wie sie bei einer Band wie MACHINE HEAD an der Tagesordnung sind. Tief in ihrem Herzen scheinen ELDRITCH immer noch eine Progressive Metal-Band zu sein.

Einmal mehr verbreiten die Lieder eine Atmosphäre der Resignation und Einsamkeit, die man sonst höchstens von FATES WARNING her kennt. Bei ELDRITCH stehen allerdings eindeutig metallische Elemente im Vordergrund. Technische Spielereien muss man mit der Lupe suchen. Blackenday bleibt dennoch erstaunlich unzugänglich. Entweder entfalten sich die Songs erst nach einer längeren Eingewöhnungsphase (z.B. der Opener Silent Flame) – oder sie wirken wie eine willkürliche Kombination von Stilfragmenten früherer Alben (Black Rain). Letzteres gilt leider auch für das balladeske Broken Road, das das Album trotz der Gastbeiträge von Ray Alder (FATES WARNING) und Nicholas Van Dyk (REDEMPTION) wenig auflockert. Fans werden wahrscheinlich Gefallen an dem über weite Strecken schleppenden Shallow Water Flood finden. Hier agieren die Gitarren erfreulich dynamisch und die Gesangsharmonien können sich ungehindert entfalten.

Der Abschlusstrack Never Dawn ist schließlich symptomatisch für das Album. Statt einem Knall gibt es gemäß dem fatalistischen Titel einen moderat harten Song mit hypnotischer Gitarrenmelodie und bedrückender Stimmung. Er passt insofern gut ins Bild, als dass ELDRITCH mittlerweile ebenso weit entfernt von aktuellen Trends wie von klassischen Progressive Metal-Klischees sind.

Veröffentlichungstermin: 20.04.2007

Spielzeit: 51:05 Min.

Line-Up:
Terence Holler: Gesang
Eugene Simone: Gitarre
Rob Pek Proietti: Gitarre
John Crystal: Bass
Dave Simone: Schlagzeug

Produziert von Eugene Simone
Label: Limb Music Products

Homepage: http://www.eldritchweb.com

Tracklist:
1. Silent Flame
2. The Deep Sleep
3. The Blackenday
4. Why
5. Black Rain
6. Broken Road
7. Rumors
8. Frozen
9. The Child That Never Smiles
10. The Fire
11. Shallow Water Flood
12. Never Dawn

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