EDGECRUSHER: Deeper Than Hate

"Deeper Than Hate" ist eine schlichte Eigenproduktion, die erfolgsversprechender nicht sein könnte und von fünf bislang vollkommen unerfahrenen Musikern binnen kürzester Zeit eingeprügelt wurde – davon kann sich der ein oder andere selbstbetitelte Szenevorreiter mal eine fette Scheibe abschneiden.

Thrashfans aufgepasst: Bei den Konstanzern EDGECRUSHER handelt es sich um eine ziemlich neue Nachwuchscombo, die seit gerade einmal zwei Jahren existiert und uns mit Deeper Than Hate einen mehr als überragenden ersten Tonträger präsentiert, den in diesem Maße sicherlich niemand der Band zugetraut hätte. Eine intelligente Mischung aus klassischen TESTAMENT– bzw. SLAYER-Anbiederungen und eingängigen Melodiebögen, sowie die charakteristische Stimme von Sänger und Bandkopf Igor Panic tragen durchaus zu einer eigenen Handschrift bei, was nach einer so kurzen Zeit des Zusammenspielens nahezu unglaublich erscheint. Natürlich können EDGECRUSHER ihre musikalischen Einflüsse nie ganz verbergen, jedoch werden diese derartig fließend in den eigenen Stil eingearbeitet, dass der Hörer zu keinem Zeitpunkt befremdet wird.

Schon die Strophe des eröffnenden Dead Blood Red ist ein Paradebeispiel für die Innovativität dieser Truppe und auch im weiteren Verlauf des mit einer guten Viertelstunde Spielzeit leider nur sehr kurzen Demos scheint diese nicht mehr abzureißen. Abgerundet wird das ausgetüftelte Songwriting durch eingängige Refrains – besonders der Chorus vom Midtempo-Song No Zone siedelt sich penetrant im Gehörgang an und bleibt dort auch auf lange Sicht sesshaft – und wunderschöne Gitarrensoli. In der zweiten Hälfte von Deeper Than Hate können die ohnehin schon bärenstarken Vocals Igor Panics sogar noch einen Zacken zulegen, der Frontmann variiert seinen Tonfall zwischen aggressiven Growls und cleanem Gesang – diesen Stil hat sich Panic unumstritten bei MACHINE HEADs Rob Flynn abgekupfert. Beim Rausschmeisser Golden Purity steht besonders letzere Gesangstechnik deutlich im Vordergrund, was die hohe Bandbreite dieser vielseitigen Künstler weiter verdeutlicht und auch deren Hitqualitäten aufweisen kann.

Rein musikalisch ist dieses Demo also vollkommen zufriedenstellend, zumal sich die vier Tracks allesamt auf allerhöchstem Niveau bewegen und wie aus einem Guss klingen, dabei aber trotzdem deutlich voneinander abgrenzbar sind. Deshalb darf man in jedem Fall gespannt sein, wie sich die Band auf einem Longplayer mit wesentlich längerer Spielzeit präsentieren wird, in Sachen Abwechslung kann man der Combo einen solchen schon jetzt zweifelsohne zutrauen. Diesen positiven Eindrücken stehen zwar der etwas drucklose Sound und die unspektakuläre Aufmachung der Demo-CD gegenüber, allerdings darf man hier eines nicht vergessen: Es handelt sich bei Deeper Than Hate um eine schlichte Eigenproduktion, die erfolgsversprechender nicht sein könnte und von fünf bislang vollkommen unerfahrenen Musikern binnen kürzester Zeit eingeprügelt wurde – davon kann sich der ein oder andere selbstbetitelte Szenevorreiter mal eine fette Scheibe abschneiden. Wer einen Lauschangriff wagen möchte, kann die MCD unter iggy@edgecrusher.info für absolut angemessene sechs Euro bestellen.

Veröffentlichungstermin: 19.05.2004

Spielzeit: 15:42 Min.

Line-Up:
Igor Panic – vocals

Joe Kostbar – lead guitar

Jan Rockrohr – rhythm guitar

Ivio Antonazzo – bass

Stefan Runge – drums
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.edgecrusher.info

Email: info@edgecrusher.info

Tracklist:
01. Dead Blood Red

02. Deeper Than Hate

03. No Zone

04. Golden Purity

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