DUNGORTHEB: Intended to…

Wo andere Bands wie ATHEIST oder DEATH mühelos komplexe und gleichzeitig in sich stimmige Songs schufen, umklammern DUNGORTHEB krampfhaft alles, was ihnen in den Sinn kommt und setzten aus dem Einzelbausteinen rohe und kantige Stücke zusammen, denen eine klare Linie fehlt

Die Franzosen von DUNGORTHEB haben eine unüberhörbare Schwäche für die DEATH Alben “ Human, Individual Thought Patterns und Symbolic, was ja an und für sich nicht verwerflich ist.

Schade ist nur, dass viele der Songideen im Klangbrei untergehen. Dumpf versumpfen die zahlreichen Ideen, die die Death Metal Songs mit deutlichem Hang zum Gefrickel eigentlich interessant machen könnten, im Soundmatsch. Spitzt man die Ohren und ignoriert den stumpfen Gesamtsound, dann kann man zwischen all den Breaks und Einzelteilen ein paar wirklich gute Gitarrenleads und Melodien entdecken.

Es ist der Band hoch anzurechnen, mit wie viel Einsatz, sie versucht, möglichst abwechslungsreiche Titel zu schreiben – doch auf Dauer wirkt alles zu überfrachtet und zu verkopft. Auch wenn die ersten Titel aufhören lassen, schleicht sich nach und nach gepflegte Langweile ein. Zu gleichförmig solieren die Gitarristen Spannungsbögen in Grund und Boden, Sänger Grégory „Pass“ Valentin kann mit seinen monotonen Growls kein Gegengewicht zu den übermächtigen Griffbrettakkrobaten in die Schale werfen. Für Gitarristen mögen die zahllosen Soli interessant sein, auf Dauer leidet aber der Songaufbau, weniger wäre hier sehr viel mehr. Oft wirken die Songs überfrachtet mit Ideen – so dass im allgemeinen Überschuss gute Ansätze schnell verloren gehen. Wo andere Bands wie ATHEIST oder DEATH mühelos komplexe und gleichzeitig in sich stimmige Songs schufen, umklammern DUNGORTHEB krampfhaft alles, was ihnen in den Sinn kommt und setzten aus dem Einzelbausteinen rohe und kantige Stücke zusammen, denen eine klare Linie fehlt.

Lediglich beim Rausschmeisser „Beyond The Darkness“ konzentriert sich die Band auf das wesentliche, mit einer wiederkehrenden Melodie hebt sich der Track von den solo-dominierten Nummern des Album ab und lässt zum Abschluss doch noch einmal aufhorchen. Diese Band hat Potential, und mit einer Produktion, die nicht alles im Ansatz erstickt, und weniger Alleingängen der Gitarristen könnte es beim nächsten Mal zu einem guten Album reichen. „Intended to…“ lässt auf ein richtig gutes Album hoffen, denn bislang bleibt es leider nur bei einem Versuch, ein solches abzuliefern.

VÖ: 7. April 2003

Spielzeit: 40:28

Besetzung:

Hervé Joly: Schlagzeug

Grégory „Pass“ Valentin: Vocals

Jean-Yves Motté : Gitarre

Jean-Marc Werly : Gitarre

Label : Perennial Quest Records

Tracklist :

Twisted Reality

Two faces

Fate Of Humanity

Place Of Aliennation

Twilight

The Only Rest

Illusion

Beyond The Darkness

Hompage: http://dungortheb.free.fr

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