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DRUGS OF FAITH: Drugs of Faith

Wer nach einer Grind / Noise-Band mit echter Identität sucht, wird hier fündig.

Alle Leute an die Waffen, das Regierungsgebäude gestürmt und keinen am Leben gelassen. DRUGS OF FAITH sind kleine Terroristen, die mit Vorlieben einige ihrer Staats- oder Religionsoberhäupter um einen Kopf kürzer machen würden – das gelungene Cover spricht Bände. Und dabei sehen sie richtig harmlos aus, wie die bekifften Sozialpädagogen, die eine zeitlang über unserem Proberaum Wolfgang Petry gecovert haben. Ein Glück, dass DRUGS OF FAITH ihrem optischen Bild nicht entsprechen und einen einerseits sehr wüsten Mix spielen, der andererseits doch vertraut wirkt.

Auf Grindcore der alten Schule basierend fetzt das Trio aus den Staaten dahin. Hineingemischt wurde viel Noise, der den alten Amphetamine-Zeiten huldigt. Und das durchtrieft das Grindgerüst immerzu, somit ergibt sich doch ein ganz eigenes Gebräu. DRUGS OF FAITH klingen dabei nur besonders, wenn man etwas genauer hinhört. Doch sie haben nicht nur dann ihre Qualitäten, denn ob man ihre selbstbetitelte Debüt-EP nun gründlich analysiert oder einfach nur derbe dazu abgeht, man hat immer seinen Spaß. Denn das groovige, derbe Material ist genau richtig, um sich abzureagieren. Zwar gibt es wütendere Bands und intensiveres Material, aber DRUGS OF FAITH haben das gewisse Etwas, damit man sie sich immer wieder gerne zu Gemüte führt.

Das liegt auch an dem abwechslungsreichen Material. Uptempo-Nummern wie Never Fail, Groovemonster wie An Ode to Those Unwed und brutales Geballer, wie es im besten der acht Songs No Sense of Occation der Fall ist, sorgen für eine turbulente Viertelstunde. Trotz der Kürze der Scheibe und der vielen verschiedenen Richtungen, nach denen sich die Band ausstreckt, gibt es dennoch ein stimmiges Bild. Wie vom Teufel besessen klingt es jedoch, wenn wie im bereits genannten No Sense of Occation plötzlich der Fuß vom Gas genommen wird und eine doomige, pechschwarze Atmosphäre entsteht.

Das liegt an Sänger und Gitarrist Richard, denn sein Geschrei, das schön hardcoremäßig klingt, und seine Art Riffs zu schreiben ist eine ganz Eigene. Auch die verzerrten Bassläufe von Bassistin Taryn und das simple aber sehr effektive Drumming vom guten Shane sorgt dafür, dass DRUGS OF FAITH ein kantiges, unverkennbares Gesicht erhalten. Die Frage, ob dieser Mix auf ganze Albumlänge funktioniert, beantworte ich einfach mit einem schlichten: Ich weiß es nicht. Ich lasse mich gerne überraschen und hoffe, ich bekomme bald etwas Neues, hoffentlich ebenso schön derb Produziertes zu hören. Wer nach einer Grind / Noise-Band mit echter Identität sucht, wird hier fündig.

Veröffentlichungstermin: 1. Juli 2006

Spielzeit: 15:20 Min.

Line-Up:
Richard – Guitars, Vocals
Taryn – Bass
Shane – Drums

Label: Selfmadegod Records

Homepage: http://www.drugsoffaith.com

Tracklist:
1. Never Fail
2. The False War
3. No Sense of Occation
4. An Ode to Those Unwed
5. Burning
6. Fuller´s Prediction
7. So Be It
8. Eyes Closed

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