DRAWN AND QUARTERED: Hail Infernal Darkness

Auch wenn sich böse Todesbleier in Wahrheit vor nichts fürchten: Künftig etwas mehr Mut zur Weiterentwicklung und nicht immer die gleiche Scheiben rausbringen. Bitte!

In dieser unsicheren Welt, in der sich manche Frauen beim Nachhausekommen nicht mehr sicher sein können, ob ihr Freund sich nicht doch die Haare hat schneiden lassen, ist es doch sehr erfreulich, dass ein Haufen verrückter Amis seit Jahren immer, unverändert und mit voller Konsequenz das Gleiche macht. Hail Infernal Darkness klingt nicht nur so wie es heißt, es klingt auch wie die beiden Vorgängeralben, keinen Deut sind DRAWN AND QUARTERED von ihrem Kurs abgerückt.

Natürlich ist es toll, dass die Band weiß was sie will: Brutale Riffs, Knochen brechendes Drumming, fiese Grummelvocals und Brutalität bis zum Abwinken. Nur – etwas überspitzt ausgedrückt – DRAWN AND QUARTERED hätten hiermit Return of the Black Death neu Auflegen und als brandneues Album verkaufen können, keiner hätte es gemerkt. Seis drum, zwar sind die Songs vollgepackt mit guten Ideen, und schmissigen Hooklines, aber so richtig intensiv will Hail Infernal Darkness nicht werden. Der Aha-Effekt der Vorgänger-Scheiben bleibt aus, somit knüppelt das Album in gut 40 Minuten munter vor sich hin und tritt in den Arsch, ohne aber bleibende blaue Flecken zu hinterlassen, die an das Gewesene erinnern.

Einzig die langsamen, von IMMOLATION geklauten Stellen verschaffen dem ganzen etwas Wiedererkennungswert, selbst wenn die Klasse von IMMOLATION in keiner Weise erreicht wird. Aber überhaupt ist es erstaunlich, wie sehr DRAWN AND QUARTERED von den New Yorkern abkupfern, und damit durchkommen. Wie dem auch sei, mit Ausnahme der stimmigen atmosphärischen Nummern, wie dem Titeltrack, Blood of a Million Martyrs und Suffer a Traitor´s Fate, ist kaum mehr als Durchschnitt geboten. Schade, von dem US-Quartett ist man eigentlich anderes gewohnt. Vielleicht sollten sie doch mal ein wenig beginnen zu experimentieren. Ansonsten werden DRAWN AND QUARTERED immer uninteressanter werden. Und das will doch keiner, oder?

Veröffentlichungstermin: 30. Januar 2006

Spielzeit: 41:04 Min.

Line-Up:
Herb Burke – Vocals
Kelly Kucienmba – Guitars
Greg Reeves – Bass
D.J. Derna – Drums

Label: Moribund Cult

Tracklist:
1. Procession of Pain
2. Genocide Advocacy
3. Hail Infernal Darkness
4. Blood of a Million Martyrs
5. Throne of Desolation (Befouling the Scriptures)
6. Suffer a Traitor´s Fate
7. Escape to Cremation
8. Blind, Torture, Kill
9. Nightghoul of the Graveyeards

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